Abertausende bereit für Beitritt zur Armee: Niger warnt vor Militärintervention der ECOWAS
Der neue Staatschef in Niger, Abdourahamane Tchiani, kündigte eine nicht länger als drei Jahre andauernde Übergangsphase in dem westafrikanischen Land an. "Unser Ziel ist es nicht, die Macht an uns zu reißen", unterstrich der General am Samstag in einer Rede. Er kündigte einen 30-tägigen "nationalen Dialog" an, um "konkrete Vorschläge" zu erarbeiten, die den Grundstein für eine neue Verfassung legen sollen.
Bei einer Fernsehansprache drohte Tchiani hingegen mit Konsequenzen im Falle einer Intervention: "Sollte ein Angriff auf uns verübt werden, wird das kein Spaziergang sein, wie manche Leute zu glauben scheinen." Damit spielte der Top-General auf eine Drohung der pro-westlichen ECOWAS-Organisation an, die zuvor erklärt hatte, dass eine Eingreiftruppe in Niger zum Einsatz bereitstehe.
Die Militärstäbe Malis, Burkina Fasos und Nigers hatten sich zuvor in der nigrischen Hauptstadt Niamey getroffen. Niger, gemeinsam mit seinen Nachbarländern Mali und Burkina Faso, habe als Antwort auf eine mögliche Invasion eine Verteidigungsstrategie mit "konkreten Maßnahmen" entwickelt, falls sich die ECOWAS für "die Ausbreitung eines Krieges" entscheide, teilte das nigrische Staatsfernsehen mit. Mali und Burkina Faso sollen bereits am Freitag als Zeichen der Solidarität Kampfflugzeuge entsandt haben.
"Wir sind für einen Angriff vorbereitet", erklärte Burkina Fasos Verteidigungsminister, Kassoum Coulibaly, am Samstag nach einem Treffen von Vertretern der drei Staaten in der nigrischen Hauptstadt Niamey. Mali und Burkina Faso werden wie Niger vom Militär regiert, nachdem patriotische Putsche in den Ländern erfolgt waren. Berichten zufolge standen am Samstag am Fußballstadion von Niamey tausende junge Männer Schlange, um der Armee beizutreten.
Am selben Tag traf eine ECOWAS-Delegation in Niamey ein und besuchte unter anderem den gefangen gehaltenen Präsidenten Mohamed Bazoum. Ihm gehe es gut, wurde aus ECOWAS-Kreisen verlautbart.
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