Afrika

Das Erwachen Äthiopiens: Milliarden für Industrieparks mit Hilfe Chinas

Die äthiopische Regierung investiert Milliarden in Industrieparks, mit dem Ziel, zu einem Produktionsstandort Afrikas zu werden. Bis 2025 soll die Zahl der Industrieparks auf 30 gewachsen sein. Chinesische Investitionen weisen den Weg in die Zukunft.
Das Erwachen Äthiopiens: Milliarden für Industrieparks mit Hilfe ChinasQuelle: Reuters © Andy Wong/Pool via REUTERS

Bilder von Hungerkatastrophen in Äthiopien gehören der Vergangenheit an. Bereits 1,3 Milliarden Dollar wurden in den Bau eines Dutzends von Industrieparks investiert. Der chinesische Industriepark Hawassa beschäftigt 23.000 Äthiopier und schuf 38 Millionen Dollar an Exporterlösen in den letzten zwei Jahren. Den chinesischen Xinhua-Nachrichten teilte Lelise Neme, CEO von Ethiopia Industrial Park Development Corporation (IPDC), mit, dass bereits fünf Industrieparks gebaut wurden und in Betrieb gegangen sind. Drei weitere sollen bald ihren Betrieb aufnehmen. 

Zwei der Industrieparks wurden von der China Communications Construction Company gebaut, zwei weitere von der China Civil Engineering Construction Corporation. Insgesamt will das ostafrikanische Land bis 2025 über 30 Industrieparks verfügen. Der Fokus liegt auf der Leichtindustrie.  

Äthiopien ist die am schnellsten wachsende Wirtschaft mit zweistelligen Wachstumsraten, zählt aber noch zu den 20 ärmsten Ländern weltweit. Von den rund 100 Millionen Einwohnern Äthiopiens sind zwei Drittel unter 25 Jahre alt. Der Regierungschef von Äthiopien, Abiy Ahmed, wurde vom österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einem Besuch als "großer Visionär" gelobt. Abiy ist seit April im Amt. 

Das Land gilt als ein Zentrum für chinesische Investitionen und als wichtiger Bestandteil der chinesischen Belt und Road Initiative (BRI). Für China ist es von strategischer Wichtigkeit, da Peking im angrenzenden Djibouti eine Marinebasis unterhält. 

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Neben den Industrieparks soll der Tourismus angekurbelt werden. Beim EU-Afrika-Forum in Wien warb der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für einen Neuanfang der Beziehung zwischen der EU und Afrika, weg vom Geber-Nehmer-Verhältnis: "Die Zukunft Afrikas ist auch unsere Zukunft", so Juncker. 

Der größte Handelspartner des afrikanischen Kontinents aber ist China. Die im Oktober gewählte Präsidentin Äthiopiens, Sahle-Work Zewde, wirbt für ausländische Investitionen: 

Äthiopien hat viel zu bieten. Es ist der richtige Zeitpunkt, um hier zu sein und zu investieren. 

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