Lateinamerika

Migrationskrise in Kolumbien spitzt sich zu: Tausende Migranten harren im Land aus

Kolumbien entwickelt sich zu einem Nadelöhr, durch das Migranten versuchen, weiter in Richtung Nordamerika zu gelangen. Die humanitäre Lage im südamerikanischen Land spitzt sich zu. In der Ortschaft Necoclí kommen jeden Tag bis zu 1.500 Menschen vor allem aus Haiti an.
Migrationskrise in Kolumbien spitzt sich zu: Tausende Migranten harren im Land ausQuelle: AFP © JOAQUIN SARMIENTO

Angesichts des anhaltenden Zustroms von Migranten spitzt sich die humanitäre Krise im Nordwesten Kolumbiens immer weiter zu. Nach Angaben der Behörden kommen jeden Tag bis zu 1.500 Menschen vor allem aus Haiti auf ihrem Weg Richtung Norden in der Ortschaft Necoclí an. In der Gemeinde mit rund 70.000 Einwohnern harren inzwischen rund 20.000 Migranten mit dem Wunschziel USA in Zeltlagern auf den Straßen aus.

Wie Bürgermeister Jorge Tobón der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, seien in dieser Woche zwei Haitianer ums Leben gekommen:

"Einer wurde erstochen, ein anderer starb wegen Atemproblemen."

Die Migranten warten oft Tage oder Wochen auf einen Platz auf den Booten, die sie an die Grenze zu Panama bringen. Von dort führt eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt durch den teils gebirgigen, teils sumpfigen Darién-Urwald zwischen Kolumbien und Panama. Straßen gibt es nicht, dafür sind dort Banden aktiv. Offiziell lässt Panama derzeit nur 500 Menschen am Tag ins Land. Deshalb hängen viele Migranten in Necoclí fest.

Der Direktor der kolumbianischen Nichtregierungsorganisation "Forjando Futuros" ("Zukunft schmieden"), Gerardo Vega, sagte der dpa:

"Die gesundheitlichen und sanitären Bedingungen sind sehr prekär. Das Wasser ist knapp, es mangelt an Lebensmitteln."

Der Fischer- und Touristenort hatte bereits im Juli den öffentlichen Notstand ausgerufen. Die Zahl der Migranten, die den Darién-Dschungel durchqueren, stieg in diesem Jahr dramatisch. Von Januar bis August waren es dem Roten Kreuz zufolge mehr als 70.000 Menschen. Die mit rund 30.000 Menschen höchste Zahl in einem Jahr stammte zuvor aus dem Jahr 2016.

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(dpa)

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