Lateinamerika

Kolumbien schlägt "Amazonas-NATO" vor: Regionalbündnis soll Naturressourcen schützen

Brasilien hat am Dienstag in Belém einen Gipfel der Amazonas-Anrainerstaaten durchgeführt. Im Mittelpunkt stand der Umweltschutz in der Region. Kolumbien schlug vor, eine rechtliche und militärische Allianz ins Leben zu rufen, um die Amazonas-Ressourcen zu schützen.
Kolumbien schlägt "Amazonas-NATO" vor: Regionalbündnis soll Naturressourcen schützenQuelle: Legion-media.ru © Chepa Beltran / Long Visual Press / Abaca / Sipa USA

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat am Dienstag dafür plädiert, eine "Amazonas-NATO" zu gründen. Der Politiker untermauerte seinen Vorschlag mit der Notwendigkeit, die Ressourcen und die Souveränität der acht Anrainerstaaten zu schützen. Bei einem regionalen Gipfel im brasilianischen Belém, den Brasilien organisiert hatte, forderte Petro angesichts der Umweltbedrohungen für das weltweit wichtige Ökosystem mehr Kooperation zwischen den Ländern.  

"Wie schützen wir das Leben? Man tut das mit Argumenten, aber auch mit Waffen."

Bei dem Bündnis sollte es sich um eine rechtliche und militärische Allianz handeln, die illegale Tätigkeiten im Amazonas-Regenwald unterbinden, regionale Kräfte koordinieren und gleichzeitig die Souveränität der Länder achten würde, erklärte Petro. Es wäre wichtig, ein entsprechendes Militärabkommen bei einem für die kommenden Wochen anberaumten Treffen der Amazonas-Staaten zu erzielen.

Darüber hinaus schlug der kolumbianische Staatschef vor, einen internationalen Amazonas-Gerichtshof zu gründen. Die Instanz sollte Umweltverbrechen gegen die sogenannte Lunge der Welt bestrafen und die Rechte des Regenwaldes verteidigen.

Der bereits vierte Amazonas-Gipfel hatte am Dienstag im brasilianischen Belém stattgefunden. Daran beteiligten sich die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien, Guyana, Peru und Surinam. Diskutiert wurde über ein Totalverbot für die Erdölförderung und die sogenannte Null-Abholzung ab dem Jahr 2030. Die acht Anrainerstaaten vereinbarten 113 Punkte, um unter anderem die Biodiversität der Region zu schützen, aber auch die Lebensbedingungen der Bevölkerung vor Ort zu verbessern.

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