Lateinamerika

Straßenblockade: US-Autofahrer erschießt zwei Klima-Aktivisten

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag auf der Panamericana, rund 130 Kilometer westlich der Hauptstadt Panama City. Die Getöteten hatten gegen den jüngsten panamaischen Staatsvertrag mit einem kanadischen Kupferunternehmen protestiert. Der Todesschütze wurde festgenommen.

Zwei Menschen starben am Dienstagnachmittag auf einer blockierten Autobahn, als ein 77-jähriger amerikanischer Anwalt und Professor unbeeindruckt und kaltblütig auf sie schoss. Der Vorläufer des tragischen Ereignisses sind die in der dritten Woche anhaltenden Proteste gegen einen großen Bergbauvertrag der Regierung, der es dem kanadischen Unternehmen First Quantum Minerals erlaubt, die größte Kupfermine der Region noch mindestens zwanzig Jahre lang zu betreiben. 

Bei den beiden Opfern handelt es sich um zwei Männer. Zufällig anwesende Kamerateams filmten die Tat, als der Angreifer, der laut Ermittlungen sowohl die US-amerikanische Staatsangehörigkeit als auch die Panamas besitzt, zuerst vollkommen ruhig auf die Protestgruppe zuging.

Am Tatort hielt sich demnach eine größere Gruppe von Schulangestellten auf, die den Verkehr an dieser Stelle der Panamericana seit rund zwei Wochen unterbrechen, um die Aufhebung des Gesetzes zu fordern. Die Aufnahmen zeigen, wie der Täter sich noch entspannt der Blockade näherte und mit dem Finger winkte, während er mit den Demonstranten diskutierte und dabei Transparente wegräumte. Überraschend zog er dann eine Waffe und eröffnete unmittelbar das Feuer. Laut Zeugenaussagen soll der spätere Todesschütze beim Aussteigen aus seinem Wagen noch gerufen haben: "Das endet heute".

Nach seiner Festnahme, die der Täter ebenfalls vollkommen ruhig durchführen ließ, veröffentlichte die Polizei ein Foto des Verdächtigen, auf dem zu sehen ist, wie der Amerikaner mit Handschellen an ein Rohr gefesselt ist. Das X-Posting wurde jedoch später wieder gelöscht.

Laut Medienberichten haben die Straßenblockaden mittlerweile eine Größenordnung erreicht, die für das Bergbauunternehmen tägliche Verluste in Höhe von bis zu 80 Millionen Dollar bedeuten und zudem die den Protest unterstützenden Schulen im ganzen Land für mehr als eine Woche lahmgelegten. Die Demonstranten befürchten weitere Umweltauswirkungen des Kupferabbaus und die ihrer Meinung nach für Panama ungünstigen Vertragsbedingungen.

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