"Zehntausende" Opfer: Grüne löschen Tweet zu Fukushima-Katastrophe
Die Grünen haben einen Tweet anlässlich des zehnten Jahrestages der Fukushima-Katastrophe zurückziehen müssen. Hintergrund ist, dass sie die Tausenden Opfer der Katastrophe dem Atomunglück zuschrieben.
Mehr zum Thema – Starkes Erdbeben erschüttert Fukushima – keine Tsunami-Gefahr
Auf ihrem offiziellen Twitter-Account hatte die Partei geschrieben:
"Zehntausende Menschen starben, die Region um das zerstörte Atomkraftwerk bleibt verseucht und unbewohnbar. Das lehrt uns: Sicher ist nur das Risiko."
Führende Politiker der Partei äußerten sich ähnlich. So schrieb etwa die Parteivorsitzende Annalena Baerbock:
"Zeit innezuhalten und an die vielen Menschen zu denken, die durch das Unglück zu Schaden gekommen sind oder ihr Leben verloren haben."
Atomkraft bleibe eine "Hochrisikotechnologie".
10 Jahre #Fukushima - Zeit innezuhalten und an die vielen Menschen zu denken, die durch das Unglück zu Schaden gekommen sind oder ihr Leben verloren haben. Es ist beruhigend, dass Deutschland nächstes Jahr aus der Hochrisikotechnologie #Atomkraft aussteigt. (1/2) pic.twitter.com/NEwJBdS45I
— Annalena Baerbock (@ABaerbock) March 11, 2021
Das stimmt jedoch nicht, denn die überwältigende Mehrheit der über 15.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Katastrophe ist auf den Tsunami zurückzuführen, der durch das größte Erdbeben verursacht wurde, das in Japan jemals gemessen worden war. Die Welle, die durch das Tohoku-Erdbeben (Japanisch für "Nordosten") am 11. März 2011 ausgelöst worden war, erreichte eine Höhe von bis zu über 40 Metern und eine Geschwindigkeit von 700 Kilometer pro Stunde.
Zu den Todesfällen im Zusammenhang mit der Nuklearkatastrophe, die direkt durch den Tsunami ausgelöst wurde, zählen fünf Mitarbeiter, die bei Arbeitsunfällen während der Aufräumarbeiten starben. Der Reaktorchef erlag zwei Jahre nach der Kernschmelze einer Krebserkrankung. Ein Bericht der Vereinten Nationen vom 9. März dieses Jahres kommt zu dem Ergebnis, dass "strahlungsbedingte Steigerungen in Krebsraten" nicht erwartet werden. Die japanische Bevölkerung sei zu niedrigen Strahlungsdosen ausgesetzt gewesen, um vermehrt an Krebs zu erkranken.
Die Social-Media-Abteilung der Grünen bemerkte den Fehler, löschte den Tweet und postete eine Erklärung.
In unserem Tweet zu Fukushima ist uns in der Redaktion ein Fehler unterlaufen, den wir bedauern. Bei der Katastrophe von Fukushima sind nicht unmittelbar zehntausende Menschen gestorben, sondern zu Schaden gekommen. Den Tweet haben wir gelöscht.
— BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN (@Die_Gruenen) March 11, 2021
Bereits im vorletzten Jahr war der Grünen Jugend ein ähnlicher Fehler unterlaufen.
Heute gedenken wir der Opfer von #Fukushima vor 9 Jahren.Die Katastrophe zeigt: Atomkraft ist keine umweltfreundliche Alternative zu Kohle, sondern extrem gefährlich!#EnergieWende
— GRÜNE JUGEND (@gruene_jugend) March 11, 2020
Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hatte im Jahr 2013 auf Facebook die vielen Toten auf die Atomkatastrophe zurückgeführt und erntete dafür Hunderte kritische Kommentare. Später entschuldigten sich die Social-Media-Mitarbeiter Roths für den Fehler.
Mehr zum Thema – Fukushima-Unfall hätte verhindert werden können
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.