Hiroshima-Gedenken: Japan-Premier und UN-Generalsekretär erwähnen die USA mit keinem Wort
Von Thomas Röper
In den zum kollektiven Westen gehörenden Satellitenstaaten der USA wird die Geschichte immer mehr umgeschrieben. Die alte Weisheit, dass die Sieger die Geschichte schreiben, bestätigt sich im kollektiven Westen, denn die Älteren in Deutschland, die noch mit Zeitzeugen des Krieges sprechen konnten, wissen, dass die Sowjetunion die Hauptlast des Zweiten Weltkrieges getragen hat. Jedes zweite der über 50 Millionen Todesopfer des Krieges war ein Bürger der Sowjetunion.
Die Umschreibung der Geschichte
In dem Maße, wie die Zahl der lebenden Zeitzeugen abnimmt, wird im Westen die Geschichte immer mehr umgeschrieben. Die Rolle der Sowjetunion rückt in westlichen Geschichtsbüchern in den Hintergrund, während gleichzeitig die Legende verbreitet wird, es seien die USA gewesen, die Nazi-Deutschland besiegt haben. Im Westen wird heute nicht mehr die Schlacht von Stalingrad, sondern die Landung der Alliierten in der Normandie als Wendepunkt des Krieges gefeiert.
Inzwischen geht die Umschreibung der Geschichte im Westen schon so weit, dass behauptet wird, Deutschland und die Sowjetunion hätten den Krieg gemeinsam begonnen. Das ist kein Scherz, denn das hat beispielsweise Dr. Sarah Kirchberger von der Universität Kiel gerade erst öffentlich behauptet.
Der Sinn der Umschreibung der Geschichte im Westen ist es, die USA als heldenhaften Befreier zu stilisieren und natürlich die massenhaften Kriegsverbrechen der USA im Zweiten Weltkrieg vergessen zu machen. Die USA haben, was auch damals vom internationalen Kriegsrecht verboten war, absichtlich Millionen von Zivilisten ermordet, indem sie bewusst Städte und Wohngebiete bombardiert und dem Erdboden gleichgemacht haben.
Das Fanal dieser verbrecherischen Kriegsführung der USA waren die Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki, die von der westlichen Geschichtsschreibung als notwendiges Mittel zur Verkürzung des Krieges schöngeredet werden. In japanischen Schulgeschichtsbüchern wird es vermieden, zu erwähnen, dass es die USA waren, die die Atombomben abgeworfen haben.
Übrigens wird sogar die Zahl der Opfer im Westen beschönigt. Wer bei Google auf Deutsch nach der Zahl der Opfer von Hiroshima sucht, bekommt als Antwort Angaben von Statista, in denen von "ungefähr 136.000 Todesopfern" die Rede ist. Man muss schon genau hinschauen, um zu verstehen, dass es sich dabei "nur" um die Opferzahl aus dem Jahr 1945 handelt. Nach der Gesamtzahl von offiziell 286.818 Todesopfern (Stand 2013) muss man im deutschsprachigen Internet hingegen sehr lange suchen.
Das Kriegsverbrechen ohne Täter
Heute jährt sich der Tag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima zum 78. Mal und bei den Gedenkveranstaltungen in Japan ist es seit einigen Jahren üblich, dass weder japanische Premierminister noch die Bürgermeister der betroffenen Städte in ihren Reden am Gedenktag die USA erwähnen. So war es auch in diesem Jahr, gerade so, als wären die Atombomben eine Art Naturkatastrophe ohne Verursacher gewesen.
Sogar UN-Generalsekretär António Guterres hat das Kunststück fertiggebracht, die USA in seiner Gedenkrede zum Jahrestag des ersten Einsatzes einer Atombombe mit keinem Wort zu erwähnen. Das klang beispielsweise so:
"Vor fast acht Jahrzehnten wurde Hiroshima durch Atomwaffen in Schutt und Asche gelegt. Doch jeder, der hier war, weiß, dass die Erinnerungen nie verblassen werden."
In meinen Augen ist es eine Verhöhnung der Opfer, wenn man am ihnen gewidmeten Gedenktag nicht erwähnt, wer sie ermordet hat.
Zuerst veröffentlicht auf dem Medienportal Anti-Spiegel am 6. August 2023.
Thomas Röper ist Herausgeber und Blogbetreiber der Webseite Anti-Spiegel.
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