Asien

Machtspiele im Pazifik: China fordert von Philippinen Abzug ihrer Truppen vom Riff

An einem Riff im südchinesischen Meer sind Einheiten der philippinischen Marine stationiert. Doch China beansprucht das Gebiet für sich. Die Philippinen nutzen dort längst ein altes Kriegsschiff für den behelfsmäßigen Außenposten. Ein Angriff auf ein Schiff der philippinischen Marine würde die Beistandsverpflichtung auslösen, welche die USA 1951 mit den Philippinen eingegangen sind.
Machtspiele im Pazifik: China fordert von Philippinen Abzug ihrer Truppen vom RiffQuelle: AFP © PCG

Das chinesische Außenministerium forderte die Philippinen erneut auf, ein auf Grund gelaufenes Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg, das Manila als behelfsmäßige Militärbasis nutzt, von einem unumstritten Riff im Südchinesischen Meer zu bergen. China kritisierte am Montag die Philippinen dafür, dass sie die wiederholten Verhandlungen und Forderungen Chinas missachtet hätten, kein Baumaterial mehr zu seinem auf Grund gelaufenen Kriegsschiff zu transportieren und nicht mehr in die Gewässer rund um das Ren'ai-Riff einzudringen. Die chinesische Regierung bekräftigte erneut, dass die Ren'ai immer ein Teil der chinesischen Nansha-Inseln gewesen seien.

Die Forderung, das Schiff abzuschleppen, erfolgte, nachdem ein Schiff der chinesischen Küstenwache bei einem erneuten Zwischenfall nach Angaben der philippinischen Küstenwache mit Wasserwerfern auf philippinische Schiffe geschossen hatte. Der Vorfall ereignete sich demnach am Samstag nahe einem unter Wasser gelegenen Riff, das sich etwa 200 Kilometer von der philippinischen Provinz Palawan befindet. Ein kleines Kontingent philippinischer Truppen ist dort auf einem alten philippinischen Kriegsschiff stationiert, das 1999 auf Grund gelaufen ist und seitdem den Anspruch des Landes auf dieses Gebiet markiert.

Im Jahr 1999 schickten die Philippinen ein Militärschiff und ließen es vorsätzlich bei Ren'ai Jiao auf Grund laufen, was zu sofortigen und ernsthaften Protesten aus China führte.

Die USA, die Europäische Union, Australien und Japan äußerten ihre Unterstützung für die Philippinen und zeigten sich "besorgt" über das Vorgehen Chinas. Die philippinische Regierung bestellte am Montag den chinesischen Botschafter ein und legte einen starken diplomatischen Protest gegen den Konflikt um die Gewässer des Südchinesischen Meeres ein. Ein Angriff auf ein Schiff der philippinischen Marine würde die Beistandsverpflichtung auslösen, welche die USA 1951 mit den Philippinen eingegangen sind.

In Peking erklärte die chinesische Küstenwache, dass ihre Schiffe Wasserwerfer gegen die philippinischen Schiffe eingesetzt hätten, die ohne Genehmigung in die von China genannte Ren'ai Jiao eingedrungen seien. Die Riffe werden auf internationalen Seekarten als "Second Thomas Shoal" bezeichnet.

"Um eine direkte Blockade und Kollisionen zu vermeiden, wenn wiederholte Warnungen unwirksam waren, wurden Wasserwerfer als Warnung eingesetzt. Die Operation vor Ort war professionell und zurückhaltend", so die chinesische Küstenwache. China werde weiterhin die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine territoriale Souveränität fest zu schützen.

Die Streitigkeiten im Südchinesischen Meer, einer der meistbefahrenen Seewege der Welt, gelten seit Langem als potenzieller Krisenherd und sind zu einer Bruchlinie in der Rivalität zwischen den USA und China in der Region geworden. China forderte am Montag die USA auf, sich nicht in einen rein asiatischen Streit einzumischen, und hat vor nicht näher bezeichneten Konsequenzen gewarnt.

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