Pakistan: Zurückgelassene US-Waffen stärken Feuerkraft der Taliban
Ein Großteil der amerikanischen Waffen, die während des chaotischen Abzugs der USA aus Afghanistan im Jahr 2021 zurückgelassen wurden, ist in die Hände islamistischer Kämpfer gefallen, darunter die pakistanischen Taliban. Davor warnte der pakistanische Premierminister Anwaar-ul-Haq Kakar am Montag.
Die US-Waffen haben die Feuerkraft der Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) gestärkt, was für Islamabad "eine neue Herausforderung" darstelle, erklärte Kakar gegenüber Reportern. Amerikanische Militärausrüstung habe die Fähigkeiten der TTP-Kämpfer verbessert und in den letzten Monaten zu immer heftigeren Angriffen auf die pakistanischen Sicherheitskräfte beigetragen.
Kakar wurde im vergangenen Monat als Pakistans geschäftsführender Premierminister eingesetzt und überbrückt damit die Führungslücke bis zu den nächsten Parlamentswahlen, die möglicherweise Anfang nächsten Jahres stattfinden werden.
Die TTP ist mit den afghanischen Taliban verbündet, die Kabul eroberten und an die Macht zurückkehrten, als die US-Streitkräfte im August 2021 aus dem vom Krieg zerrütteten Land abzogen. Kakar machte keine näheren Angaben dazu, wie die ausgemusterten US-Waffen in die Hände der pakistanischen Kämpfer gelangten.
Waffen im Wert von über sieben Milliarden US-Dollar
Laut einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Pentagon-Bewertung wurden in Afghanistan US-Militärgüter im Wert von über sieben Milliarden Dollar zurückgelassen. Zu der Ausrüstung, die der von den USA unterstützten Regierung in Kabul während der 20-jährigen Besetzung des Landes durch die USA zur Verfügung gestellt worden war, gehörten Flugzeuge, Militärfahrzeuge, Kommunikationsausrüstung und Schusswaffen. Die Regierungstruppen gaben ihre von den USA gelieferten Waffen auf oder verloren sie, als sie von den Taliban überrannt und aufgerieben wurden.
Kritiker der Regierung von US-Präsident Joe Biden setzen den Wert der zurückgelassenen Ausrüstung um ein Vielfaches höher an. So behauptete der ehemalige Präsident Donald Trump, die US-Streitkräfte hätten den Taliban Waffen und Ausrüstung im Wert von 85 Milliarden Dollar überlassen, darunter eigene Ausrüstungsgegenstände wie Hubschrauber und Humvees. Laut dem US-Verteidigungsministerium sei ein Großteil dieser Ausrüstung jedoch zerstört oder "zurückgebaut" worden.
Kakar forderte einen "koordinierten Ansatz" für den Umgang mit den verbliebenen Waffen. US-Ausrüstung, wie Gewehre mit Laserzielgeräten, soll es den TTP-Kämpfern Berichten zufolge ermöglicht haben, pakistanische Sicherheitskräfte aus größerer Entfernung zu beschießen. Laut dem Premierminister haben diese Regierungskräfte den Auftrag, "unser Zuhause, unsere Kinder, Moscheen und Gebetsstätten" zu verteidigen.
Mehr zum Thema – Pakistans ehemaliger Premierminister Imran Khan weiter in Haft – Prozess wegen US-Geheimdepesche
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.