Sicherheitsforum in Peking: USA wollen Krieg in die Pazifikregion tragen
Der chinesische und der russische Verteidigungsminister haben am Freitag auf einem Forum für Militärdiplomatie in Peking das westliche Vorgehen auf dem geopolitischen Parkett scharf kritisiert. Auf dem Forum warb China für eine engere Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden. Russland warnte zudem, dass die USA militärische Konflikte in den asiatisch-pazifischen Raum verlagern wollten.
In einer viel beachteten Rede auf dem jährlichen Xiangshan-Forum sagte Chinas Verteidigungsminister Dong Jun, China werde die militärischen Beziehungen zu seinen Nachbarn, insbesondere zu den Entwicklungsländern, ausbauen. Dong sprach vor Vertretern aus 90 Ländern und internationalen Organisationen auf dem drei Tage andauernden Forum, das am Samstag zu Ende geht.
In einer multipolaren Welt könne sich niemand leisten, "ein Außenseiter oder Zaungast zu sein", fügte er hinzu. "Länder, egal ob groß oder klein, entwickelt oder im Aufbau begriffen, sollten das gleiche Recht haben, an internationalen Angelegenheiten teilzunehmen, ihre Bedürfnisse zu äußern und ihre legitimen Rechte und Interessen zu wahren", erklärte Dong und übte damit indirekt Kritik an den Vereinigten Staaten. Um regionale Spannungen zu lösen, sollten die Länder der Region zusammenhalten und nicht zulassen, dass sich fremde Akteure in ihre inneren Angelegenheiten einmischen, forderte er weiter.
Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin wurde noch deutlicher und sagte in seiner Rede, dass die USA versuchten, China und Russland zurückzudrängen, während sie sich durch die Bildung neuer Sicherheitsblöcke auf einen Krieg in Asien vorbereiten. "Russland und China unterstützen die Schaffung einer gerechten, multipolaren Weltordnung, die auf Gleichheit und gegenseitigem Respekt beruht", so Fomin.
Einige Diplomaten und Analysten beobachten aufmerksam, ob es am Rande der Konferenz zu Anzeichen für weitere Fortschritte in den militärischen Beziehungen zwischen den USA und China kommt. Die USA sind durch Michael Chase, den stellvertretenden Verteidigungsminister für China, Taiwan und die Mongolei, vertreten. Chase wird eine US-Delegation leiten, die im Anschluss an das Forum Gespräche mit chinesischen Militärs führen wird.
Obwohl einige regionale Staaten ihre Verteidigungsminister zu dem Forum entsandt haben, schicken westliche Länder in der Regel nur Delegationen auf niedrigerer Ebene und bevorzugen zur Erörterung wichtiger Sicherheitsfragen den seit Langem bestehenden jährlichen Shangri-La-Dialog in Singapur.
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