Nahost

WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft stößt im Gastgeberland auf Hohn und Spott

Auf das Aus der deutschen Mannschaft bei der WM wurde in einer katarischen Sporttalksendung mit Hohn und Spott reagiert. Die Gäste der Show imitierten die deutsche "Mund zu"-Geste vor dem Spiel gegen Japan. In den sozialen Medien kursierte zugleich die Karikatur eines deutschen Mannschaftsbildes, auf dem die Spieler weinen und sich die Augen zuhalten.
WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft stößt im Gastgeberland auf Hohn und Spott© Screenshot - Twitter/Qattar_Affairs

In einer Live-Sendung des katarischen Fernsehens haben Gäste und der Moderator mit Spott auf das Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-WM 2022 in Katar reagiert: Sie hielten sich den Mund zu und winkten schadenfroh in die Kamera. Die Reaktionen im Fernsehen spielten dabei vor allem auf das Foto der deutschen Mannschaft vor dem ersten Spiel gegen Japan an, als sich die Spieler die Hand vor den Mund gehalten hatten. "Die gesamte arabische und islamische Nation hat heute gebetet, dass sich Japan qualifiziert", sagte einer der Talkteilnehmer. "Aber das Wichtigste heute ist das Ausscheiden Deutschlands."

Sowohl das deutsche Mannschaftsbild mit der Hand vor dem Mund als auch die "One Love"-Binde, die Innenministerin Nancy Faeser bei ihrem WM-Stadionbesuch getragen hatte, stießen in Katar auf heftige Kritik. Deutschland wird in dem Golfstaat Doppelmoral vorgehalten. Als Reaktion darauf zeigten katarische Fans beim zweiten deutschen WM-Spiel Bilder von Mesut Özil, der dem Deutschen Fußball-Bund Rassismus vorgeworfen hatte.

In den sozialen Medien kursierte die Karikatur eines deutschen Mannschaftsbildes, auf dem die Spieler weinen und sich die Augen zuhalten. Während viele Nutzer mit Schadenfreude auf das Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der WM reagierten, wiesen mehrere Nutzer darauf hin, die deutsche Mannschaft hätte ihre arabischen und islamischen Werte respektieren müssen.

Der Golfstaat Katar als Ausrichter der Fußballweltmeisterschaft (WM) ist zur Zielscheibe medialer Angriffe aus dem Westen wegen angeblicher "Menschenrechtsverletzungen" geworden. In den vergangenen Wochen haben sich die medialen Angriffe auf Katar intensiviert, nachdem der katarische WM-Botschafter Khalid Salman gesagt hatte, Katar respektiere zwar schwule Fußballfans in seinem Land, aber sie müssten die landeseigenen Regeln akzeptieren. In Katar ist Homosexualität verboten. Dies galt auch für die deutsche Nationalmannschaft, die mit einer Sonderlackierung (mit dem Slogan "Diversity Wins") auf dem Lufthansa-Flieger zur WM gereist war.

Mehr zum Thema - Kampagne gegen WM-Gastgeber: Warum wird Katar im Westen angefeindet?

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