USA in Alarmbereitschaft: Emirate beteiligen sich an türkisch-syrischen Versöhnungsgesprächen
Nach Jahren der diplomatischen Eiszeit zwischen der Türkei und Syrien hatten sich die Verteidigungsminister beider Länder Ende Dezember 2022 zur Normalisierung ihrer Beziehungen in Moskau getroffen. Während einer Rede in Ankara am 5. Januar deutete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan an, dass ein Treffen mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad "als Teil der Friedensbemühungen" bald stattfinden könnte. Er fügte hinzu, dass in naher Zukunft zum ersten Mal seit 2011 ein Dreiertreffen zwischen den Außenministern der Türkei, Russlands und Syriens stattfinden soll.
Die syrisch-türkische Annäherung durch russische Vermittlung verläuft derzeit parallel zur emiratisch-syrischen Annäherung. Letztere gipfelte in dem jüngsten Treffen zur Stärkung der Zusammenarbeit und Wiederherstellung der Beziehungen zwischen dem Präsidenten Assad und dem Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate Abdallah bin Zayed Al-Nahyan. Die saudi-arabische Zeitung Asharq Al-Awsat berichtete, dass die Vereinigten Arabischen Emirate "gemeinsam mit Russland die syrisch-türkischen Beziehungen auf hohem Niveau fördern wollen". Der Besuch des emiratischen Außenministers in Damaskus habe darauf abgezielt, die Teilnahme der Türkei an dem Dreiertreffen der syrisch-türkisch-russischen Außenminister zu arrangieren. Somit werde es zu einem Vierertreffen zwischen der Türkei, Syrien, Russland und den VAE, so Asharq Al-Awsat.
Weiterhin berichtete die Zeitung, dass die VAE vorgeschlagen haben, sich an der Finanzierung von wirtschaftlichen und elektrischen Projekten in Syrien zu beteiligen. Mit diesem möglichen Schritt würden VAE faktisch Sanktionsregime der USA nämlich das sogenannte "Caesar-Gesetz" umgehen. Die saudische Zeitung verkündet: "es stimmt, dass Ankara und Damaskus die PKK als gemeinsame Bedrohung betrachten und gegen jede separatistische Agenda vorgehen werden, da sie eine existenzielle Bedrohung für beide Länder darstellt".
Asharq Al-Awsat fügte hinzu, dass der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu plane, Mitte Januar Washington zu besuchen. Dort will er US-Beamte über die Entwicklungen der türkisch-syrischen Normalisierung informieren, auf die sich die Verteidigungsminister sowie die Geheimdienstchefs in Syrien, der Türkei und Russland in den vergangenen Wochen geeinigt hatten. Ferner will er die US-Beamten über sein Treffen mit dem syrischen Außenminister Faysal Mikdad und über den von Moskau unterstützten "Fahrplan" in den Bereichen Sicherheit, Militär, Politik und Wirtschaft unterrichten.
Nachdem die USA ihre Verbündeten und internationalen Partner aufgefordert hatten, von einer Normalisierung der Beziehungen zu Syrien abzusehen, zitierte Asharq Al-Awsat einen Beamten mit den Worten, die USA haben sich als einziges westliches Land gegen eine Normalisierung ausgesprochen und arbeiten zusammen mit Paris, Berlin und London daran, eine einheitliche Haltung gegen eine Normalisierung der Beziehungen zu Syrien einzunehmen.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für ein Treffen zwischen den Vertretern von Paris, Berlin, London und Washington und dem UN-Sondergesandten für Syrien Geir Pederson am 23. Januar in Genf. Dieses Treffen wird vor Pedersens Besuch in Damaskus stattfinden, um "die Position gegen eine Normalisierung" zu bestätigen.
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