Nahost

Mini-Terrorstaat in der Enge: Türkei plant Räumung von strategisch wichtiger Autobahn in Nordsyrien

Im Zuge der Bemühungen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei zieht sich die Schlinge des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan um Abu Muhammad al-Dschaulani und seine islamistische HTS -Gruppe in Idlib zu.
Mini-Terrorstaat in der Enge: Türkei plant Räumung von strategisch wichtiger Autobahn in NordsyrienQuelle: AFP © Orient News

Türkische Militär- und Sicherheitsbeamte trafen sich al-Akhbar zufolge kürzlich in von Islamisten besetzten Idlib mit führenden Vertretern der Extremistengruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS), um über die Zukunft der internationalen Autobahn M4 zu sprechen. Die frühere, mit Al-Qaida verbundenen Nusra-Front hat derzeit die Kontrolle über einen Abschnitt der strategischen Autobahn M4, die vom Mittelmeer bis an die irakische Grenze verläuft.

Ankara soll die Führung der islamistischen Gruppe über seine Absicht informiert haben, Patrouillen auf dem von der HTS kontrollierten Abschnitt der M4 (Aleppo-Latakia) durchzuführen. Die Türkei hat vor, gemeinsame Patrouillen mit Russland und später auch mit Syrien auf der M4 aufzunehmen.

Dieses Vorhaben ist Teil einer kürzlich angekündigten Initiative unter türkischer Führung zur offiziellen Wiedereröffnung der internationalen Verkehrsstraße M4, die als erster Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien wahrgenommen wird. Die Kontrolle über die Autobahn M4 ist unter Syrien, Russland, der Türkei und der HTS aufgeteilt.

Islamistische Gruppierungen haben in den letzten Wochen ihre Angriffe auf Stellungen der syrischen Armee verstärkt, um damit gegen die mögliche Versöhnung zwischen Ankara und Damaskus zu protestieren.

Nach The Cradle-Informationen sollen das syrische, russische und türkische Militär – in Abstimmung mit der von der Türkei unterstützten syrischen Nationalarmee (SNA) – im Notfall geplant haben, eine gemeinsame Operation einzuleiten, um die HTS von der internationalen Autobahn M4 zu verdrängen.

Den Berichten zufolge habe die HTS zugleich Versuche unternommen, die verbleibenden dschihadistischen Gruppen in Idlib aufzulösen, indem sie ihnen die Tür zur Ausreise aus Syrien in Richtung Ukraine öffnete. Aufgrund des Drucks, den die HTS auf diese Gruppierungen ausübt, haben diese sich von Idlib aus ins Umland von Aleppo verlagert und dort "kleine Gruppen" und "Zellen" gebildet.

Im Jahr 2015 eroberte die Nusra-Front im Verbund mit anderen islamistischen Kampfgruppen und der Unterstützung der Türkei die nördliche Provinz Idlib, die heute die letzte Bastion der Dschihadisten in Syrien ist.

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