Erdbeben in Idlib: Syrien öffnet weitere Grenzübergänge zur Türkei
Ein Konvoi von elf Lastwagen einer UN-Organisation überquerte am Dienstag die türkische Grenze nach Nordsyrien – nur wenige Stunden, nachdem die Vereinten Nationen und die syrische Regierung eine Vereinbarung getroffen hatten, vorübergehend zwei neue Grenzübergänge in die von dem tödlichen Erdbeben in der Region verwüstete Islamisten-Enklave Idlib zu öffnen.
Die syrische Regierung teilte mit, dass Hilfsgüter ab sofort über zwei weitere Übergänge an der Grenze zur Türkei ins Land kommen können: Bab al-Salameh und Al-Rai. Diese Regelung gelte allerdings zunächst nur für drei Monate. Bassam al-Sabbagh, syrischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, erklärte, dass alle Regionen Syriens Hilfe bräuchten, darunter auch jene im Nordwesten, die sich unter der Kontrolle von "Terrorgruppen" befänden. Der umstrittene Diplomat Martin Griffiths hält sich derzeit in Syrien auf und traf Assad am Montag in Damaskus, um das Thema Hilfslieferungen zu besprechen.
Die syrische Regierung betrachtete die Lieferungen aus der Türkei bisher als Verletzung der Landesgrenze und mithin der staatlichen Souveränität. Auch sind die Islamisten in Nordsyrien, primär Mitglieder der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) dafür bekannt, internationale humanitäre Hilfe für sich selbst zu horten, üblicherweise, um sie zu höheren Preisen zu verkaufen oder um ihren Mini-Terrorstaat zu stabilisieren.
Erst Anfang Januar dieses Jahres hatten sich die fünfzehn Mitglieder des Sicherheitsrats darauf geeinigt, die Nutzung des bisher einzigen Übergangs in Bab al-Hawa für ein weiteres halbes Jahr bis zum kommenden Sommer zu erlauben. Die vorherige Resolution war ausgelaufen. Die jeweiligen Resolutionen gelten nicht länger, da Russland und Syrien auf einer streng befristeten Gültigkeit beharren.
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