Machtverschiebung in Nahost: Bin Salman telefoniert erstmals mit iranischem Präsidenten
Der saudische Kronprinz Mohamed bin Salman und Irans Präsident Ebrahim Raisi haben erstmals über den Krieg zwischen der Hamas und Israel gesprochen. Bin Salman erhielt einen Anruf von Raisi, in dem die beiden Staatschefs "die aktuelle militärische Situation im Gazastreifen und seiner Umgebung" besprachen, berichtete die amtliche saudi-arabische Presseagentur SPA.
Iran und Saudi-Arabien hätten erklärt, dass die "Verbrechen des israelischen Regimes" und das grüne Licht der Vereinigten Staaten für die "Gräueltaten zu einer zerstörerischen Unsicherheit für das Besatzungsregime und seine Unterstützer" führen würden, so hieß in der iranischen Press TV.
Den Angaben zufolge teilte Kronprinz Raisi mit, dass Riad "mit allen internationalen und regionalen Parteien kommuniziert, um die Eskalation zu stoppen". Er betonte zudem "die feste Haltung des Königreichs bei der Unterstützung der palästinensischen Sache", berichtete SPA weiter. Laut Press TV sprachen Raisi und bin Salman über die Notwendigkeit, "die Kriegsverbrechen gegen Palästina zu stoppen".
Viele Beobachter glauben, dass Iran bei dem jüngsten Gaza-Krieg die Fäden zieht. Denn die Hamas startete die Militäroperation gegen Israel ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem Israel und Saudi-Arabien an einer Normalisierung der Beziehungen arbeiteten. Teheran zielt darauf ab, den möglichen saudisch-israelischen Deal zur Normalisierung der Beziehungen zum Scheitern zu bringen. Mittlerweile sind die Verhandlungen zwischen Israel und Saudi-Arabien nach der jüngsten Eskalationsrunde in weite Ferne gerückt, und Teheran ist es insofern gelungen, Bidens Plan für den neuen Nahen Osten zu konterkarieren.
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