Iranischer General warnt vor Sperrung des Mittelmeers, wenn "Verbrechen" im Gazastreifen andauern
Wie die iranische Nachrichtenagentur Farsnews berichtet, hat Brigadegeneral Mohammad Reza Naqdi, stellvertretender Kommandeur des Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC), die Teil der Streitkräfte Irans ist, an einer Gedenkzeremonie für Opfer im Gaza-Konflikt teilgenommen. In seiner Rede soll der hochrangige Militär "das zionistische Regime und die Vereinigten Staaten vor weiteren Verbrechen gegen das unterdrückte Volk von Gaza" gewarnt haben. Außerdem habe er die Sperrung des Mittelmeeres ins Spiel gebracht. Hierzu wird Naqdi von Farsnews mit den Worten zitiert:
"Wenn die von den USA und ihren Verbündeten begangenen Verbrechen anhalten, werden sie das Aufkommen neuer Widerstandskräfte und die Schließung von Wasserstraßen erleben, die ihnen noch zur Verfügung stehen. Gestern wurden der Persische Golf und die Straße von Hormus für sie zu einem Albtraum, heute haben das Rote Meer und die Bab-al-Mandab-Straße sie in einer Falle gefangen, und bei der Fortsetzung der Verbrechen müssen sie sich bald auf die Schließung des Mittelmeers, Gibraltars und anderer Wasserstraßen gefasst machen."
Wie es heißt, machte Naqdi keine näheren Angaben darüber, von wem und auf welche Weise eine Blockade des Mittelmeers organisiert werden könnte.
Nach der Eskalation des Gaza-Konfliktes Anfang Oktober hatte die Bewegung Ansar Allah (auf Deutsch: "Helfer Gottes") angekündigt, den Verkehr von Schiffen mit Bezug zu Israel im Roten Meer zu verhindern. Kurz danach kaperten die Huthi-Rebellen die Galaxy Leader mit 25 Besatzungsmitgliedern und steuerten das Schiff zur jemenitischen Küste. Seit Mitte November wurden zudem mehrere Schiffe mit Drohnen und Raketen angegriffen. Als Reaktion auf diese Attacken gab das Pentagon in dieser Woche seine Pläne bekannt, eine internationale maritime Koalition zu bilden, um Schiffe im Roten Meer zu schützen.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin begründete dieses Vorhaben damit, dass die Huthi-Angriffe den freien Warenverkehr behinderten, das Völkerrecht verletzten und eine Gefahr für zivile Crews darstellten. Zu den Teilnehmern der künftigen Einsätze sollen Bahrain, Großbritannien, Spanien, Italien, Kanada, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Frankreich gehören. Muhammad Abdel Salam, ein Sprecher der Bewegung Ansar Allah, soll seinerseits gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärt haben, dass die Bildung einer neuen Koalition keinen Einfluss auf die Entscheidung der Huthis haben werde, mit Israel verbundene Handelsschiffe anzugreifen.
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