Nahost

Doppelmoral im Westen: Irans oberster Führer äußert sich zur Verhaftung des Telegram-Gründers

Die Verhaftung von Pawel Durow in Frankreich hat international eine intensive Debatte ausgelöst. Nun nimmt auch das Staatsoberhaupt des Iran Stellung zum Fall. Die ganze Welt brauche Regeln im virtuellen Raum, und nicht nur der Westen.
Doppelmoral im Westen: Irans oberster Führer äußert sich zur Verhaftung des Telegram-GründersQuelle: AP © Office of the Iranian Supreme Leader

Nachdem die französischen Behörden den Telegram-Gründer Pawel Durow festgenommen hatten, äußerte sich Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei am Dienstag bei einem Treffen mit dem Kabinett des neuen als reformorientiert geltenden Präsidenten Massud Peseschkian zur Regulierung des Cyberspace.

"Das Gesetz muss im Cyberspace herrschen. Sehen Sie sich diesen armen jungen Mann an – die Franzosen haben ihn so fest im Griff, sie stecken ihn ins Gefängnis, sie drohen ihm 20 Jahre Haft an. Alles nur, weil er gegen das Gesetz verstoßen hat", wird Chamenei von den iranischen Nachrichtenagenturen zitiert. "Wenn es im virtuellen Raum keine Rechtsstaatlichkeit gibt, wird er unreguliert. Wenn es kein Gesetz gibt, sollte man eines entwickeln und auf der Grundlage dieses Gesetzes regieren. Die ganze Welt tut dies", fügte der iranische Anführer hinzu.

Chamenei weist auf die Doppelmoral im Westen hin, wenn westliche Staaten jegliche iranische Regelung zur Nutzung der westlichen sozialen Medien als "Angriff auf die Meinungsfreiheit" darstellen.

Irans Oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, rief bei seiner Rede unter anderem zu neuen Investitionen in die Künstliche Intelligenz (KI) auf und betonte gleichzeitig die jüngsten technologischen, wirtschaftlichen und militärischen Fortschritte Irans, berichtete Press TV am Dienstag.

"Einst war Iran für seine Teppiche und sein Öl bekannt; heute ist Iran in der Welt für seine Wissenschaft, seinen militärischen Fortschritt, seine regionale Macht und seine strategische Tiefe bekannt", sagte Chamenei bei dem Treffen mit dem neuen iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian und seinem Kabinett.

Der Oberste Führer Irans hob die natürlichen Ressourcen, die geografische Lage, die klimatische Vielfalt und den Reichtum an menschlichen Fähigkeiten, einschließlich der Religion und des politischen Glaubens der iranischen Bevölkerung, als wichtige Vorzüge des Landes hervor. "Dies ist die Chance, die uns zur Verfügung steht. Die Fähigkeit, die Länder der Welt und der Region zu beeinflussen, ist keine Kleinigkeit. Dies ist eine sehr wichtige Angelegenheit", erklärte er weiter.

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