Nahost

Liveticker Nahost – Emir von Katar: "Kollektiver Völkermord" in Nahost

Der Emir von Katar verurteilt die aggressiven Handlungen Israels als "kollektiven Genozid". Die staatliche libaneische Nachrichtenagentur beschuldigt Israel, weißen Phospor beim nächtlichen Anriff auf Beirut eingesetzt zu haben. Israel kommentierte den Vorwurf bisher nicht. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat kurz vor seiner Ermordung durch Israel einem Waffenstillstand zugestimmt, sagt der libanesische Außenminsiter in einem Interview mit CNN.
Liveticker Nahost – Emir von Katar: "Kollektiver Völkermord" in NahostQuelle: Sputnik © Gavriil Grigorov

  • 3.10.2024 17:44 Uhr

    17:44 Uhr

    Beisetzung von Nasrallah am Freitag

    Die iranische Nachrichtenagentur IRNA meldet unter Berufung auf eine irakische Quelle, dass die Beisetzung von Hassan Nasrallah, dem ermordeten Generalsekretär der Hisbollah, am Freitag stattfinden wird. Ort und Uhrzeit sind noch nicht bekannt.

    Es ist anzunehmen, dass diese Beisetzung ein Großereignis wird, auch unter Beteiligung libanesischer Regierungsvertreter. Und die Umstände des Anschlags auf Nasrallah dürften die Teilnehmerzahl noch weiter erhöhen.

    Inzwischen scheint festzustehen, dass das Attentat in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Nassrallahs Zustimmung zu einem Waffenstillstand stattfand; das legt nahe, dass das Treffen der Hisbollah-Führung im bombardierten Bunker dazu diente, genau diese Entscheidung zu treffen. Nachdem diese Entscheidung offenkundig kommuniziert wurde, ist denkbar, dass genau dieses Signal zurückverfolgt wurde und die Koordinaten für den Angriff genutzt wurden.

    Umstritten ist nur noch, ob der Befehl für den Mord durch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aus dem UN-Gebäude oder aus seinem Hotelzimmer erteilt wurde.

  • 17:14 Uhr

    Palästinensischer Food-Blogger wird Berühmtheit

    Mangel und Not waren der Hintergrund seiner Videos – Hamada Schaqoura wurde mit Videos bekannt, in denen er Mahlzeiten kochte, die auf den Hilfspaketen beruhten, die Gaza erreichen. Dabei kocht er dieses Essen tatsächlich für Kinder, die seine Kreationen mit Begeisterung aufnehmen, zwischen den Zerstörungen und den Bombardements.

    Er sagt, er wolle mit seinen Videos zeigen, wie wichtig eine angemessene Ernährung für Kinder ist; seine Videos zeigen aber auch den Widerstandswillen der palästinensischen Bevölkerung.

    Vor Beginn des Gaza-Kriegs lebte er von Marketing für Restaurants in Gaza. Seine Videos brachten ihm nun eine Ernennung des Magazins Time unter den 100 kommenden Berühmtheiten ein.

    "Ich habe mir vorgenommen, für die Kinder in den Zelten köstliches und sauberes Essen zu kochen", zitiert ihn das Magazin. "Ich will mit dazu beitragen, diesen Kindern zu helfen."

    Nach Angaben von UNICEF sind 90 Prozent der Kinder in Gaza mangelernährt. Die israelische Besatzung behindert seit Oktober 2023 die Nahrungsmittelversorgung von Gaza, die schon davor von internationalen Hilfen abhing.

  • 16:47 Uhr

    Zwei Soldaten der libanesischen Armee getötet

    Im Laufe des Tages kam es entlang der libanesisch-israelischen Grenze zu mehreren Gefechten zwischen den israelischen Truppen und der libanesischen Armee. Ein Angehöriger des libanesischen Militärs kam bei einem israelischen Angriff auf einen Militärposten bei Bint Jbeil ums Leben; der andere im Laufe einer Evakuierungsmission zusammen mit dem libanesischen Roten Kreuz bei der Stadt al-Taibeh, die von den Israelis angegriffen wurde. Ob dabei auch beim libanesischen Roten Kreuz Opfer zu beklagen waren, wurde nicht gemeldet; die WHO hat allerdings mitgeteilt, dass im Verlauf der letzten 24 Stunden im Libanon 28 Mitarbeiter von Rettungsdiensten getötet wurden.

    Damit ist klar, dass bei weitem nicht nur Positionen der Hisbollah von der israelischen Armee angegriffen werden, sondern auch jene der regulären libanesischen Armee.

  • 16:36 Uhr

    Golfstaaten sichern Iran Neutralität zu

    Nach einer Meldung von Reuters finden derzeit in Katar Treffen von Ministern aus den Golfstaaten und dem Iran statt, um über eine mögliche Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran zu sprechen.

    Die Golfstaaten sicherten dem Iran ihre Neutralität zu; es besteht die Sorge, dass eine Ausweitung des Konflikts die Ölförderung im Golf treffen könnte.

    Der iranische Außenminister Abbas Araghchi soll nach Meldung von Sky News Arabic am morgigen Freitag in Beirut eintreffen, um sich mit libanesischen Regierungsvertretern zu beraten. Da bereits vor Tagen für morgen zudem ein Freitagsgebet des iranischen geistlichen Oberhaupts Ajatollah Chamenei angekündigt wurde, was zuletzt nach der Ermordung von Qassem Soleimani der Fall war, könnten diese Gespräche auch mit der dort erwarteten Botschaft zu tun haben.

  • 16:00 Uhr

    Iran bestellt deutschen und österreichischen Botschafter ein

    Als Antwort auf die Einbestellung der iranischen Botschafter durch Deutschland und Österreich hat das iranische Außenministerium wiederum den deutschen und österreichischen Botschafter einberufen. 

    Den iranischen Botschaftern wurde der Protest Berlins und Wiens bezüglichs des Angriffs auf Israel übermittelt. Was dem deutschen und österreichischen Botschafter mitgeteilt werden soll, ist zu Stunde noch unklar. 

    Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfer diplomatischer Schritt. 

    Der Iran hatte nach der Ermordung von Hisbollah-Führer Nasrallah durch Israel militärische Ziele in Israel unter anderem mit Hyperschall-Raketen angegriffen. Der israelische Raketenschutzschirm "Iron Dome" erwies sich dabei als weitgehend nutzlos. 

  • 15:39 Uhr

    EU-Außenbeauftragter verurteilt Israels Angriff

    Josep Borrell, Außenbeauftragter der EU, machte in einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst X die israelischen Streitkräfte für den Tod von medizinischen Personal verantwortlich und verurteilte das israelische Vorgehen. 

    Die IDF griffen in der Nacht erneut Mitarbeiter des Gesundheitswesen an, schreibt Borrell. Sieben Menschen, darunter ein Sanitäter wurden getötet. Borrell schrieb:

    "Nicht nur Zivilisten in dicht besiedelten Gebieten werden Opfer von israelischen Angriffen. Ihnen wird auch noch die medizinische Versorgung verwehrt. Ich verurteile diesen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht." 

    Israel hat in der Nacht das Zentrum von Beirut mit Raketen angegriffen. Insgesamt kamen im Libanon in den vergangenen 24 Stunden 46 Menschen durch israelische Angriffe ums Leben, 85 weitere wurden verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

  • 15:16 Uhr

    Israel fordert die Bewohner von 20 im Südlibanon gelegenen Städten zum Verlassen der Region auf

    Israel plant offenbar, den Einmarsch in den Libanon fortzusetzen, obwohl die Hisbollah der israelischen Armee bei ihrem ersten Vorstoß auf libanesisches Staatsgebiet schwere Verluste zugefügt hat. Israel ruft die Bewohner von insgesamt zwanzig im Grenzgebiet zu Israel gelegenen Städten zum Verlassen der Region auf, was auf einen bevorstehenden erneuten Angriff hindeutet.

    Nachdem Israel über einen Zeitraum von zwei Wochen libanesisches Gebiet mit Raketen angegriffen hatte, folgte ein Vorstoß auf dem Boden, den die Hisbollah nach eigenen Angaben jedoch zurückschlagen konnte.   

    Unterdessen wurden am Donnerstag aus dem Großraum Beirut neue Detonationen gemeldet. Laut Berichten von Augenzeugen, sei aufsteigender Rauch zu sehen. Zuvor seien drei Explosionen in einem südlichen Vorort Beiruts zu hören gewesen.

    Die Hisbollah sagte, es handele sich nicht um einen israelischen Angriff. Sie habe einen improvisierten Sprengsatz gezündet. 

    In der vergangenen Nacht hat Israel das Zentrum Beiruts bombardiert. Dabei kamen nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums neun Menschen ums Leben. 

  • 14:35 Uhr

    Russland fliegt russische Staatsbürger aus dem Libanon aus

    Russland hat damit begonnen, russische Staatsbürger aus dem Libanon zu evakuieren. Der Minister für Katastrophenschutz, Alexander Kurenkow, richtete einen Sonderflug zur Rückholung von russischen Staatsbürgern, Diplomaten und Botschaftsangehörigen sowie deren Familien ein.

    Kurenkow sagte, er erwarte noch heute die Ankunft von rund 60 Personen in Russland. Die Rückholung findet auf Anordnung von Russlands Präsident Wladimir Putin statt.

  • 13:54 Uhr

    Hisbollah stoppt israelischen Vormarsch

    Die Kämpfer der Hisbollah haben laut dem Pressedienst der schiitischen Bewegung den Vormarsch der israelischen Armee gestoppt. 

    "Am Donnerstag, dem 3. Oktober, um 10:15 Uhr haben die Kämpfer des islamischen Widerstandes den Versuch der feindlichen israelischen Kräfte zurückgeschlagen, die Grenze bei Fatima zu durchbrechen",

    teilte der Dienst mit. 

    Die Lage an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist nach wie vor angespannt. Die Hisbollah beschießt seit dem Wiederaufflammen der Feindseligkeiten im Oktober 2022 aus seinem Grenzgebiet Israel. 

    Ein Terroranschlag Israels mittels manipulierter Pager, der tausende Verletzte und dutzende Tote zur Folge hatte, führte zu einer scharfen Eskalation. Unmittelbar nach dem staatsterroristischen Anschlag, dem auch Frauen und Kinder zum Opfer gefallen sind, griff Israel Libanon mit Raketen an. Dem folgte eine Bodenoffensive. Nach der Ermordung von Hisbollah-Führer Nasrallah durch eine israelische Attacke griff Iran militärische Ziele in Israel an. Israel antwortete mit weiteren Angriffen auf Beirut und den Gazastreifen. 

    Die Zahl der libanesischen Opfer der israelischen Angriffe nähert sich bereits der Zweitausendermarke. Rund 1,2 Millionen Libanesen wurden zu Binnenflüchtlingen. Zehntausende suchten im benachbarten Syrien Schutz.

  • 12:52 Uhr

    Libanesische Nachrichtenagentur: Israel setzt weißen Phosphor ein

    Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur News Agency beschuldigt Israel, beim nächtlichen Angriff auf Beirut weißen Phosphor eingesetzt zu haben. Anwohner berichteten demnach von einem schwefelartigen Geruch nach dem Angriff Israels auf Bashoura, ein im Zentrum von Beirut gelegenes Viertel. News Agency geht von einem Angriff mit weißem Phosphor aus, hat dafür allerdings keine Belege vorgelegt. Israel kommentierte den Vorwurf zunächst nicht. 

    Der Einsatz von Phosphorbomben gegen Zivilisten ist laut Zusatzprotokollen von 1977 zur Genfer Konvention verboten. Allerdings hat Israel das entsprechende Zusatzprotokoll nicht unterzeichnet. Menschenrechtsorganisationen werfen Israel immer wieder vor, weißen Phosphor einzusetzen. 

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