Europa

Sacharowa: Aktionen des Westens verwandeln Schwarzmeer in "Zone der Machtkonfrontation"

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat bei einer Pressekonferenz am Donnerstag das derzeit im Schwarzen Meer durchgeführte NATO-Manöver "Sea Breeze" unter Leitung der USA und der Ukraine noch einmal ausdrücklich als russlandfeindliche Aktion bezeichnet, die eine entsprechende Reaktion hervorrufen werde.

"Eine großangelegte Entsendung von Militär in die Nähe des russischen Territoriums ruft bei uns eine entsprechende Reaktion hervor", so Sacharowa wörtlich. "Washington und seine Verbündeten verwandeln das Schwarzmeer-Seegebiet konsequent von einem Raum der Kooperation, der dort aufgebaut wurde, in eine Zone der Machtkonfrontation. Dies geschieht absichtlich – damit eine weitere Region der Welt unter der Führung der Vereinigten Staaten instabil wird und beginnt, eine Bedrohung darzustellen. Es besteht kein Zweifel, dass diese Manöver einen klaren antirussischen Subtext haben."

Während des laufenden NATO-Manövers hat die russische Schwarzmeerflotte Artillerie-Feuerübungen in der Region durchgeführt, an denen die beiden Landungsschiffe Orsk und Saratow beteiligt waren. Laut Angaben des Ministeriums wurden alle Ziele getroffen.

Hintergrund: das "Sea Breeze"-Manöver

Das "Sea Breeze"-Manöver der NATO läuft bereits seit dem 28. Juni. Beteiligt sind 5.000 Soldaten, 32 Schiffe und 40 Flugzeuge aus 24 Nationen. Aufgrund der insgesamt angespannten politischen Situation zwischen den westlichen Ländern und Russland hatte Moskau im Vorfeld die NATO gebeten, auf dieses Manöver vor der russischen Küste zu verzichten. Das Manöver findet alljährlich statt, war aber 2020 wegen der Pandemie entfallen. In diesem Jahr sind mehr Nationen als je zuvor beteiligt.

Zwischenfälle im Vorfeld des NATO-Manövers

Im unmittelbaren Vorfeld des NATO-Manövers war es bereits zu zwei kritischen Vorfällen gekommen. Insbesondere das Eindringen des britischen Kriegsschiffs HMS Defender in russische Hoheitsgewässer wurde von Moskau als gezielte Provokation gewertet. Unter anderem hatte der russische Präsident Wladimir Putin bei seiner virtuellen Bürgersprechstunde am 30. Juni darauf hingewiesen, dass diese Provokation kontraproduktiv sei.

"Nur ein paar Tage zuvor hatten wir ein politisches Treffen in Genf", sagte Putin in Anspielung an den Gipfel mit US-Präsident Joe Biden. "Ich frage mich, warum musste eine solche Provokation unternommen werden? Um was zu erreichen? Um zu betonen, dass diese Leute die Entscheidung des Volkes der Krim, ein Teil der Russischen Föderation zu werden, nicht respektieren? Dass sie etwas nicht gutheißen? Es ist in Ordnung, nicht zustimmen, aber warum solche Provokationen durchführen?" Die Militärübungen der NATO im Schwarzen Meer dauern noch bis zum 10. Juli an.​

Mehr zum Thema - Defender-Vorfall im Schwarzen Meer: BBC-Journalist bestätigt bewusste Provokation gegen Russland

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