Hauptsächlich Gewalt? Massenprotest gegen Corona-Politik in Brüssel
Am Sonntag demonstrierten in Brüssel über 50.000 Menschen aus dem In- und Ausland gegen die ihrer Ansicht nach unverhältnismäßige Corona-Politik etlicher EU-Staaten. Zu den kritisierten Maßnahmen zählt etwa die Einführung des Corona-Impfpasses. Zu den Protesten aufgerufen hatte federführend u. a. die Initiative "Europeans United", die sich nach eigenen Angaben insbesondere für "Demokratie, Menschenrechte und Einhaltung der Verfassung'" starkmacht.
Auf der Webseite der Initiatoren heißt es zur eigenen Motivation: "Zu lange haben unsere Regierungen gesetzwidrige Maßnahmen ergriffen, die unsere Freiheit einschränken. Unter dem Vorwand einer weltweiten Pandemie beschließen sie ein Gesetz nach dem anderen, das die Menschenrechte und unsere Verfassungen missachtet. Fast alle unsere demokratischen Werte sind bedroht. Es fühlt sich an, als sei das schlimmste Virus, das wir aus China importiert haben, der autoritäre Regierungsstil."
#Belgien: Drohnenaufnahmen des internationalen Protests gegen #greenpass, gegen die #Impfpflicht heute in Brüssel. (Oracle)pic.twitter.com/FSqoRLIMQD
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) January 23, 2022
Die Bewegung "World Wide Demonstration" soll ebenfalls zu den Protesten aufgerufen haben. Es handelt sich Medienberichten zufolge um den fünften und bislang größten Protestzug innerhalb von zwei Monaten in der belgischen Hauptstadt.
Internationale Demonstration gegen Gesundheitsbeschränkungen und den Impfpass in Brüssel. Zehntausende Menschen aus ganz Europa steuern das Europaviertel an. pic.twitter.com/SOSjWmaowG
— Angie (@standforAssange) January 23, 2022
Die Schlagzeilen beherrschen seit Sonntag nun vor allem die Ausschreitungen, zu denen es teilweise kam.
Insgesamt seien mindestens 70 Personen festgenommen worden, unter anderem wegen Sachbeschädigung oder Mitführung gefährlicher oder illegaler Gegenstände, hieß es in einer Polizeimitteilung. Drei Polizisten und zwölf Demonstranten wurden demnach mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, niemand sei in Lebensgefahr.
#Belgien: In Brüssel ist die Situation nach einer riesigen Demonstration völlig außer Kontrolle. Es werden EU-Gebäude angegriffen und es gibt schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei. pic.twitter.com/qukKkgxgKx
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) January 23, 2022
Der belgische Premierminister Alexander De Croo verurteilte die Ausschreitungen scharf. Jeder sei frei, "seine Meinung auszudrücken". Doch niemals werde die Gesellschaft "blinde Gewalt tolerieren", verweist die belgische Nachrichtenagentur Belga auf die Worte De Croos.
Belgische und französische #Antifa bei den Anti-#Corona Demonstrationen in #Brussel .Hier: Angriff auf das Gebäude des Europäischen Diplomatischen Dienstes. https://t.co/tvIYsUAUjH
— Tom Bohn (@realTomBohn) January 23, 2022
Die Demonstranten waren vom Nordbahnhof ins Europäische Viertel marschiert, wo teils Krawalle ausgebrochen waren, wie die Nachrichtenagentur Belga und andere Medien berichteten. Demnach hatten Demonstranten Gegenstände auf Polizisten geworfen und Gebäude beschädigt. Dabei war insbesondere eine kleine Gruppe Vermummter der sogenannten Antifa in Erscheinung getreten.
Was unsere Medien heute verschweigen:Die Ausschreitungen beim #Corona-Protest hunderttausender friedlicher Spaziergänger in #Brüssel, gingen ausschließlich von der #Antifa aus!#BRU2301pic.twitter.com/SN9EmGDANH
— Hartes Geld (@Hartes_Geld) January 23, 2022
Die Polizei habe Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, um die Beteiligten zurückzudrängen. Auf Online-Videos waren eingeschlagene Fensterscheiben des Gebäudes des Europäischen Auswärtigen Dienstes zu sehen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bedankte sich in einem Tweet bei der Brüsseler Polizei und verurteilte die "sinnlose Zerstörung" bei der Demonstration. Der französische Radiokanal France Info kam zu dem Schluss, dass der Tag "von Gewalt und Zusammenstößen zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften geprägt" gewesen sei.
Der selbe agent provocateur der vor einer EU Behörde Steine schmiss, hier beim direkten Agieren mit den befreundeten Polizeikräften.Sein V-Mann Kollege winkt kurz mit einem roten Erkennungszeichen, dann darf er passieren...#agentprovocateur#bruxelles#brüssel#BRU2301pic.twitter.com/LMJpFt4Sjv
— Tim Reality 🏴 🚩 (@TimRealityDE) January 23, 2022
Die Aktivisten und Demonstranten wiederum sehen ihren zum allergrößten Teil friedlichen Protest ins falsche Licht gerückt. Nicht wenige Twitter-Nutzer stellten in diesem Zusammenhang Mutmaßungen über gezielte Provokationen an.
Thousands gathered in #Athens to show opposition to what they say are inadequate coronavirus protection measures in schools. @CGTNEurope#demo#protest#syntagma#covidgr#COVID19#greece#Πανδημια#σχολεια#μετραpic.twitter.com/q9JAR9V3eM
— Evangelo Sipsas (@EvangeloSipsas) January 20, 2022
Zu ähnlichen Demonstrationen wie in Brüssel kam es am Wochenende auch in anderen europäischen Hauptstädten wie Athen, Helsinki, Stockholm oder auch Paris. In Frankreich wurde der umstrittene Impfpass eingeführt, der nun den Gesundheitspass ersetzt. In Spanien marschierten mehrere Tausend Menschen in Bilbao und Barcelona, um u. a. ein Ende der "Gesundheitsdiktatur" zu fordern.
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