Butscha-Massaker: Weiße Armbinden führen zum Täter – vielleicht auch zum Motiv
Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte bereits eine Stellungnahme, in der das Massaker von Butscha als inszenierte Aktion unter falscher Flagge klassifiziert wurde.
Weitere Argumente dafür, warum es sich bei dem "Massaker von Butscha" nur um eine Provokation handeln kann, lieferte nun außerdem auch der Erste Stellvertretende Informationsminister der Volksrepublik Donezk Daniil Bessonow. Ferner liefern auch der seinerzeit als "Volksgouverneur des Donbass" bekanntgewordene politische Aktivist Pawel Gubarew und der Kriegsberichterstatter der Komsomolskaja Prawda Alexander Koz weitere Hinweise zum möglichen wahren Grund des Massakers und zu seinem Hergang.
Daniil Bessonow bezog sich bei seiner Bewertung der vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Videomaterialien auf das Offensichtlichste und den gesunden Menschenverstand, wie man in einem Kriegsgebiet arbeiten sollte. Zunächst einmal bewertete er es als äußerst seltsam, dass auf den Bildern aus der Ukraine Menschen zu sehen sind, die in Massen auf den Straßen umherspazieren – was wirklich nicht zu erwarten ist, wenn in unmittelbarer Nähe aktiv gekämpft wird. Doch gerade diesen Eindruck erwecken die Bilder:
"In den Bild- und Videomaterialien, die die ukrainische Seite zur Verfügung stellte, sehen wir, dass da mehrere Straßenzüge entlang der Fahrtroute mit Leichen übersät sind. Also da entsteht ein Eindruck, als wäre das eine friedliche Stadt gewesen, die Leute gingen einer zur Arbeit, andere wohin auch immer… Und selbst für eine friedliche Stadt in Friedenszeit war die Menge und Häufung der Menschen sehr seltsam. Als wäre die ganze Straße aus den Häusern gekommen – und zwar ausschließlich der männliche Teil der Bevölkerung – um sich ein Feuerwerk oder eine Parade anzusehen. Es waren viel zu viele, das springt sofort ins Auge. Und dabei fanden in der Stadt länger als einen Monat bereits Kampfhandlungen statt, in der Stadt selbst – und alle wissen das, die ganze Stadt. Niemand hätte in einem aktiven Kampfgebiet ohne dringende Notwendigkeit seinen Keller oder sein Haus verlassen."
Mit seinen Deutungen legt Bessonow außerdem eine Stoßrichtung nahe, in welcher eventuelle künftige Ermittlungen diese Geschehnisse aufklären sollten.
Zuallererst könnten die Körper auf den Bildern Leichen von Milizionären der DVR und russischen, vielleicht aber auch ukrainischen Soldaten sein. An all jene heranzukommen, wäre für das ukrainische Militär gerade in Butscha nicht unmöglich gewesen – denn die Truppen der DVR und der Russischen Föderation hatten die Stadt zu keinem Zeitpunkt vollständig unter Kontrolle. Im Klartext: es fanden dort mehr als einen Monat lang aktive Kämpfe statt, so Bessonow:
"Die Frontlinie verlief mitten durch die Stadt, damit das mal klar ist, sprich, es gab dort aktive Zusammenstöße."
Der Vize-Informationsminister befand es auch für wesentlich zu betonen, dass wohl alle Körper auf den Bildern Männer im wehrpflichtigen Alter seien – und man strenggenommen gar nicht wissen könne, ob es sich obendrein bei allen Körpern wirklich um Leichen, also Tote handelt:
"Wir wissen nicht – sind es Leichen, sind es Statisten, oder ist es irgendetwas anderes? Doch es sind Körper des männlichen Geschlechts im Wehrpflichtalter. Dabei wurden die Gesichter der 'Leichen' nicht gezeigt."
Außer dem ziemlich merkwürdigen Umstand, dass keine Gesichter der mutmaßlichen Toten gezeigt werden, gibt es auch fast keine Blutspuren auf der Kleidung oder um die Körper herum, worauf der Politiker aufmerksam macht.
In Ermangelung echter Kriegsverbrechen seitens der russischen Truppen oder auch der Milizen der beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk könnten das Kiewer Regime ebenso wie westliche Strippenzieher durchaus ein Interesse daran haben, zur Not auch selbst Hand anzulegen und mit Inszenierungen für medienwirksame Bilder zu sorgen, argumentiert Bessonow:
"Sie müssen die öffentliche Meinung konditionieren. Und zwar geht es ihnen vorrangig nicht um die Meinung der westlichen Journalisten oder westlichen Politiker, die ja ohnehin ihre gegenüber Russland aggressive Position längst schon signalisiert haben. Sondern sie tun dies, um die öffentliche Meinung unter den einfachen Menschen im Westen zu formen, damit diese einfachen Menschen verstehen, wofür die westlichen Staaten [der Ukraine] helfen – mit Waffen, mit Söldnern, mit Geld und so weiter."
Das Interesse der westlichen Regierungen an jeder Art derartiger Fakes ist so groß, dass die ukrainischen Spezialisten für psychologische Kriegführung in der Anfertigung solcher Machwerke von westlichen Kollegen geschult wurden, erinnert der Vize-Informationsminister der DVR:
"Sie erschufen erstens diese Zentren der Informations- und psychologischen Kriegführung und finanzierten sie, sie schulten sie in der korrekten Informationskriegführung – und es liegt im Interesse vor allem der westlichen Kollegen, […] dass die einfachen Menschen dort in Russen eine Art Barbaren und Mörder sehen, die dort das Volk der Ukraine angeblich einem Genozid unterwerfen."
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Die Beteiligung westlicher Geheimdienste an der Aufstellung ukrainischer Zentren für psychologische Kriegsführung meldete seinerzeit bereits der weißrussische Geheimdienst KGB. Da laut Daten von Weißrussland diese Zentren dem SBU unterstehen, muss vor allem die CIA gemeint sein, deren inländische Filiale nach Angaben eines Insiders bereits seit geraumer Zeit der SBU geworden ist.
Mit derartigen Taktiken fiel in jüngster Geschichte in einem anderen Konfliktgebiet, nämlich Syrien, bereits ein weiterer westlicher Staat auf – Großbritannien. Und all dies ist nach allem, was man weiß, Teil einer NATO-weiten, breit angelegten Kampagne zur psychologischen Kriegführung und Einflussnahme, die nicht nur auf jeweilige Interessengebiete des Westens außerhalb seiner Sphäre zielt, sondern vor allem auch und gerade auf die Menschen im Westen selbst.
Kriegsverbrechen – oder tragische Verwechslung zur False-Flag-Inszenierung ausgenutzt
Diejenigen Körper auf den Aufnahmen, welche zivile Kleidung und weiße Bänder um den Oberarm tragen – und dies sind sehr viele –, kann man allem Anschein nach jedoch wirklich zu den Toten zählen. Dies erklärt der Kriegsberichterstatter der Komsomolskaja Prawda Alexander Koz (der im Februar 2022 auch selbst von Butscha aus berichtete) mit Verweis auf den in der Stadt wohnhaften ukrainischen Blogger Wladimir Skljarow: Bei ihrem Einmarsch in Butscha hätten sehr gut ausgestattete russische Fußtruppen Skljarow angesprochen. Er und alle anderen Zivilisten sollten weiße Bettlaken aus dem Fenster hängen, um Beschuss ihrer Wohngebäude durch russische Truppen besser auszuschließen. Die russischen Soldaten forderten Skljarow dringend auf, dieses Signal allen Zivilisten weiterzugeben. Hier Skljarow im Wortlaut:
"Sie sagten: 'Gib allen weiter, dass wir keinem was tun werden. Sie sollen weiße Bettlaken aus dem Fenster hängen, damit wir sehen, dass da Zivilisten wohnen. Sie sollen sich ruhig verhalten und sich in Kellern verstecken oder was ihr da habt. Wir ballern nur auf Nazis und Bandera-Jünger.'"
Mit dieser einfachen Richtlinie scheint die Zivilbevölkerung von Butscha während der über einen Monat währenden Kämpfe um die Stadt denn auch so gut gefahren zu sein, dass viele noch einen Schritt weiter gingen. Bekanntlich prangen auf den russischen Fahrzeugen in der Ukraine als Erkennungszeichen weiße Buchstaben, etwa das Z, ebenso Lettern wie V, O, A und X, je nachdem, über welche Gebiete die Truppen jeweils in die Ukraine eingedrungen sind, sowie nach ihrer Zugehörigkeit; alle Lettern dann und wann auch in einem weißen Rechteck. Analog dazu haben sich auch Fußtruppen auf beiden Seiten recht schnell angewöhnt, zwecks Unterscheidung der Seiten Arm- und Kniebinden anzulegen. Diese sind für ukrainische Truppen in den Farben Gelb oder Blau gehalten, für die Milizen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk in ihren Flaggenfarben und für russische Soldaten in Weiß; manche Mitglieder russischer Spezialeinheiten tragen zudem lieber das gestreifte Georgs-Band in Orange und Schwarz. Nun übernahmen auch einige Stadtbewohner von Butscha die Praxis der weißen Armbinden. Manche taten dies, um ihre Unterstützung gegenüber den russischen Truppen auszudrücken, so Koz.
"Die meisten Getöteten haben weiße Armbinden am Ärmel – der eine ein Band, der andere ein Stück Verband, der Dritte schlicht einen Lappen. Eine weiße Armbinde ist das Erkennungszeichen der russischen Truppen. Niemand zwang die Einwohner, sie anzulegen, sie haben dies aus freien Stücken getan, um sich zu kennzeichnen – als 'hier sind Freunde'."
Daneben drängt sich an dieser Stelle jedoch auch die Vermutung auf, dass einige auch deswegen so verfuhren, um in Ausweitung der Praxis mit weißen Bettlaken für unterwegs ihren Status als Zivilist zu kennzeichnen.
Jedenfalls scheint diese Praxis einigen Bewohnern von Butscha (möglicherweise aber auch anderer Ortschaften in Gebieten, die von russischen Truppen geräumt wurden) am Ende zum Verhängnis geworden zu sein. Sie nahmen ihre Armbinden auch nach Abzug der russischen Truppen nicht ab, weil sie sich danach noch immer mehrere Tage lang in ihren Kellern versteckten, nämlich vor dem Artilleriebeschuss der ukrainischen Truppen, von denen möglicherweise ebenfalls nicht alle vom Abzug der russischen Truppen wussten, so Koz.
Ähnliches weiß Pawel Gubarew von anderen Orten in der Gegend zu berichten – der namhafte politische Aktivist und seinerzeit "Volksgouverneur des Donezbeckens" kämpft aktuell in der Ukraine als einfacher Soldat der russischen Streitkräfte in der Position eines Richt- und Ladeschützen für ein Flugabwehrsystem. Er war nach eigenen Angaben vom 2. bis zum 31. März im Großraum Kiew unterwegs, wo auch Butscha liegt. Er spricht von einer routinemäßigen Praxis der Selbstmarkierung von Zivilisten im öffentlichen Raum mit weißen Bändern und ähnlichem und listet einen Teil der Ortschaften auf, wo er dies beobachten konnte:
"In allen von unserem Militär kontrollierten Ortschaften fand die Fortbewegung von Zivilisten durch die Straßen mit einem weißen Band am linken Arm statt. Gesehen habe ich das in Iwankow, Krasny Rog, Marjanowka und anderen Ortschaften, wohin wir mit Kampfaufträgen ausrückten."
Auch Gubarew stellt eine ähnliche Arbeitshypothese wie die obige auf, nach der ukrainische Soldaten und Mitglieder der nationalistischen Bataillone auf die Zivilisten schossen, zunächst entweder in Verwechslung, weil sie vielleicht nicht auf das Uniformen oder deren Fehlen achteten, oder aber in der Meinung, einen Kollaborateur mit den russischen Truppen vor sich zu haben, den es zu bestrafen gelte. Anschließend missbrauchten sie die Leichen als Requisiten für ihre makabre Inszenierung:
"Ich nehme an, es trug sich das Folgende zu: Nach dem Abrücken der Streitkräfte der Russischen Föderation aus diesem Kampfgebiet gemäß den Ergebnissen der Verhandlungen in der Türkei begannen die ukrainischen Streitkräfte, in Städte und Dörfer einzurücken – und eröffneten unabsichtlich (ich schließe aber auch Absicht nicht aus) das Feuer auf Männer mit einem weißen Band um den Arm. Dies fand en masse statt. Und als sie verstanden, dass sie massenweise Zivilisten mordeten, fiel der Entschluss, dieses Verbrechen ihrerseits als Untat der Streitkräfte der Russischen Föderation darzustellen."
Die Absicht hinter derartigen Handlungen seitens der ukrainischen Kräfte – zumindest in manchen Fällen – wird von dem in Butscha aufgenommenen Videomaterial des berüchtigten ukrainischen Nationalisten "Bootsmann" bezeugt, der seinem Kameraden sogar ausdrückliche Erlaubnis, wenn nicht gar die Anweisung erteilt, auf jegliche Männer zu schießen, wenn diese kein blaues Armband wie die ukrainischen Truppen tragen (unter dem "Telegram"-Link als zweiter Clip zu finden).
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