Macron liegt knapp vor Le Pen bei französischen Präsidentschaftswahlen
In der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl liegt der amtierende Staatschef Emmanuel Macron Hochrechnungen zufolge vorne. Auf Platz zwei folgt die rechtskonservative Marine Le Pen. Wie die Sender France 2 und TF1 am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale berichteten, ziehen der Liberale und seine Konkurrentin vom Rassemblement National in die Stichwahl am 24. April. Macron lag laut TF1 mit 28,6 Prozent vor Le Pen mit 24,4 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgten Jean-Luc Mélenchon mit 20,2 Prozent, Éric Zemmour mit 6,8 Prozent, Yannik Jadot mit 4,6 Prozent und Valérie Pécresse mit 4,6 Prozent. Die Hochrechnung von France 2 sah Macron bei 28,1 Prozent vor Le Pen mit 23,3 Prozent.
Macron und Le Pen treten nun am 24. April gegeneinander an – eine Wiederauflage des Stichwahl-Duells von 2017, in dem Le Pen Macron letztlich unterlag. Umfragen sagten für dieses Mal aber einen deutlich knapperen Ausgang vorher. Immer wieder gewann in der Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahl auch der Kandidat, der in der ersten Runde auf Platz zwei gelandet war.
Besonders für Berlin und Brüssel hätte ein Sieg der 53-jährigen Le Pen bedeutungsschwere Folgen, da Le Pen seit Jahren die politische Zusammenarbeit mit Berlin infrage stellt und eher auf Kooperation mit EU-Skeptikern setzt. Anders als Macron, der aufseiten der EU steht, könnte Le Pen die EU in bestimmten Bereichen ausbremsen.
Le Pen tritt bereits zum dritten Mal an. Die langjährige Politikerin, die ihren Vater in der Parteiführung des Rassemblement National (früher: Front National) beerbte, setzt sich unter anderem dafür ein, Einwanderung und Sozialleistungen für Ausländer einzuschränken. Der 44-jährige Macron war im Wahlkampf kaum sichtbar. Macron, der im Wahlkampf auf wirtschaftlichen Fortschritt setzte, hatte 2017 mit seiner Bewegung La République en Marche den Einzug in den Élysée-Palast geschafft. Bevor Macron Präsident wurde, arbeitete er als Investmentbanker, beriet den vorherigen Präsidenten François Hollande und war unter diesem von 2014 bis 2016 Wirtschaftsminister.
Die einstigen Volksparteien in Frankreich, die Sozialisten und die Konservativen, haben bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl historische Niederlagen erlitten. Nach den Hochrechnungen der Sender France 2 und TF1 vom Sonntagabend kam die bürgerlich-konservative Partei Les Républicains mit Spitzenkandidatin Valérie Pécresse auf nur 4,6 bis 5 Prozent der Stimmen. Die Sozialisten, die von 2012 bis 2017 mit Hollande noch den Präsidenten stellten, stürzten demnach auf 1,9 bis 2,1 Prozent ab.
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(rt/dpa)
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