Europa

Frankreich: Präsidentschaftskandidatin Le Pen äußert sich zu Russlandsanktionen

In rund zwei Wochen geht Marine Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich gegen den amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron in die Stichwahl. Nun hat sie sich bezüglich möglicher Sanktionen gegen Russland positioniert: Embargos im Energiebereich lehnt Le Pen ab.
Frankreich: Präsidentschaftskandidatin Le Pen äußert sich zu RusslandsanktionenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Vincent Isore

Am Dienstag erhob die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen in einem Interview ihre Stimme gegen die Verhängung von Sanktionen über Russlands Energieexporte. Sie glaubt, die Franzosen würden teuer für diese Beschränkungen zahlen müssen. Le Pen merkte an, dass sie anti-russische Sanktionen in anderen Wirtschaftsbereichen nicht ablehnt.

"Ich bin gegen die Sanktionen, die die Energie betreffen, weil ich nicht will, dass die Franzosen die volle Wucht der Konsequenzen einer solchen Entscheidung tragen müssen, die auf ein Abschneiden der Gas- oder Ölimporte abzielt. Ich weiß, wie diese Konsequenzen aussehen", sagte die Vorsitzende des Rassemblement Nacional dem Radiosender France Inter. "Ich bin hier, um die Interessen des französischen Volkes zu schützen."

Le Pens Bemerkung kam, nachdem einer der Radiohörer sie wegen ihrer Haltung zu Russland beschuldigt hatte, "Putins Trojanisches Pferd" zu sein. "Ich bin niemandes Trojanisches Pferd," erwiderte die Präsidentschaftskandidatin. Sie argumentierte, dass sie andere anti-russische Sanktionen favorisiert, die nicht den Energiesektor betreffen.

Seit Russland Ende Februar in die Ukraine einmarschiert ist, haben die USA und ihre europäischen Verbündeten mit nie dagewesenen Sanktionen geantwortet, die auf Russlands Banken- und Energiesektor zielen. Washington und London haben ein Verbot über russische Öl- und Gasimporte verhängt. Seitdem schießen die Energiepreise in diesen Ländern in den Himmel und beschleunigen die stetig steigende Inflation.

Am Sonntag hatte in Frankreich die erste Runde der Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Rund 73 Prozent der registrierten Wähler gaben ihre Stimme ab. Frankreichs amtierender Präsident Emmanuel Macron erhielt die meisten Stimmen, fast 28 Prozent des Landes unterstützten ihn. Mit etwas mehr als 23 Prozent der Stimmen belegte Marine Le Pen den zweiten Platz. Der dritte Platz ging an den linken Parteichef Jean-Luc Melenchon mit fast 22 Prozent. Damit haben sich Emmanuel Macron und Marine Le Pen für die zweite Runde der Präsidentschaftswahl qualifiziert, die am 24. April stattfinden wird.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.