Commerzbank-Chef sieht deutsche Volkswirtschaft vor einer Pleitewelle
Der Commerzbank-Vorstandschef Manfred Knof sieht wegen der Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland mit dem Konflikt in der Ukraine als Begründung Deutschland mit einer Pleitewelle konfrontiert. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf eine vorab veröffentlichte Rede zur diesjährigen virtuellen Hauptversammlung der Bank am 11. Mai berichtet, warne Knof davor, dass die Kreditausfälle in diesem Jahr aufgrund der gestiegenen Inflation zunehmen werden. So erklärt er voraussichtlich:
"Die Energieversorgung in Deutschland ist gefährdet, Lieferketten reißen ab, wir haben eine hohe Inflation."
Die Commerzbank ist eine der führenden Banken Deutschlands und besonders im Auslandsgeschäft stark vertreten. Sie gilt demnach besonders bei der Mittelstandfinanzierung als führend und wickelt fast ein Drittel des deutschen Außenhandels ab. Wie aus dem Bericht im Handelsblatt hervorgeht, rechnet die Bank als Kreditgeber mit einem Anstieg der Risikovorsorge. Durch die enge Zusammenarbeit mit ihren Firmenkunden versuche die Bank demnach, die Auswirkungen des Rohstoffpreisanstiegs sowie der Engpässe in den Lieferketten auf deren Geschäfte "zu minimieren".
"Aber wir dürfen uns auch nichts vormachen: Die Zahl der Insolvenzen in unseren Märkten wird wahrscheinlich steigen und damit auch die Risikovorsorge der Banken."
Laut dem Bericht habe die Commerzbank ihre Rückstellungen für drohende Kreditausfälle mittlerweile mehr als verdreifacht.
In Russland ist die Commerzbank über ihre Tochtergesellschaft vertreten. Im Zuge der von den westlichen Ländern verhängten Sanktionen gegen Russland wegen des Konflikts in der Ukraine hat das Kreditinstitut seine Geschäftstätigkeit in Russland Mitte März reduziert, sich aber nicht vollständig zurückgezogen. Demnach habe die Bank ihr "Neugeschäft in Russland eingestellt", doch "das bestehende Geschäft mit deutschen und internationalen Kunden" werde in dem Land laut Knof weitergeführt – unter Beachtung aller Sanktionsvorgaben.
Am Freitag hat der EU-Spitzendiplomat Josep Borrell erklärt, dass die Außenminister der EU nächste Woche zusammenkommen werden, falls die Mitgliedsstaaten bis zum kommenden Wochenende keine Einigung über ein gemeinsames Verbot von russischen Ölimporten in die EU erzielen sollten. Die EU-Kommission in Brüssel hatte Anfang der vergangenen Woche Pläne für ein Embargo gegen russische Erdöl-Importe in die EU vorgestellt. Es werde erwartet, dass diese Maßnahme innerhalb von neun Monaten in Kraft trete, wobei der Zeitrahmen für die verschiedenen Erdölprodukte unterschiedlich sei. Mehrere EU-Länder, darunter Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und nun auch Bulgarien, streben bereits für sich Ausnahmen von dem Verbot an.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.