Präsident der Polnischen Nationalbank: Deutschland drängt Polen zur Einführung des Euro
Der Präsident der Polnischen Nationalbank, Adam Glapiński, sagte am Freitag, Deutschland setze sein Land unter Druck, die Euro-Währung einzuführen. Laut Bloomberg erklärte Glapiński, solange er für die Geldpolitik zuständig sei, werde er dies verhindern. Bloomberg berichtete ebenfalls, dass Glapiński von Polens Oppositionsführer Donald Tusk für die höchste Inflation seit einem Vierteljahrhundert kritisiert worden sei. Dieser spielte die Angriffe herunter und behauptete, sie kämen wahrscheinlich von Leuten, die Polen zwingen wollten, den Złoty für den Euro aufzugeben.
"Einer unserer Nachbarn übt enormen Druck auf Polen aus, den Euro einzuführen und beim Aufbau eines europäischen Superstaates zu helfen", sagte Glapiński auf einer Pressekonferenz in Warschau.
Polen trat der Europäischen Union im Jahr 2004 bei, schloss sich aber nicht dem Euro als Gemeinschaftswährung an. Der Beitrittsvertrag mit der EU sieht jedoch vor, dass alle neuen Mitgliedsstaaten ab dem Datum des Beitritts an der Wirtschafts- und grundsätzlich auch der Währungsunion teilnehmen, sobald sie die im EG-Vertrag festgelegten Konvergenzkriterien erfüllen. Das bedeutet, dass Polen verpflichtet ist, seine Währung, den Złoty, schließlich durch den Euro zu ersetzen. Die derzeitige Regierung hat sich wiederholt gegen einen Beitritt zur Euro-Zone in absehbarer Zeit ausgesprochen. "Es geht darum, dass Polen seine Unabhängigkeit und Souveränität bewahrt", betonte Glapinski.
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