Staatsduma-Präsident Wolodin: "Washington und Kiew beseitigen Zeugen ihrer Verbrechen"
von Roman Schimajew
Präsident Selenskij und Washington stecken "hinter dem militärischen Raketenangriff auf das Untersuchungsgefängnis in Jelenowka, in dem Kämpfer des nationalistischen Asow-Bataillons festgehalten wurden", so der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin. Seiner Meinung nach soll der Angriff auf den Ort, an dem die ukrainischen Kriegsgefangenen festgehalten wurden, einen neuen Nürnberger Prozess verhindern, in dem Asow-Kämpfer aussagen würden. Deren Aussagen könnten zu Forderungen führen, die Führer der NATO-Staaten vor Gericht zu stellen.
Gleichzeitig räumte das Pentagon ein, dass die Streitkräfte das Straflager in Jelenowka angegriffen hätten, dies aber "unbeabsichtigt" gewesen sei.
Wolodin führte aus:
"Washington und Kiew beseitigen Zeugen ihrer Verbrechen gegen die Menschheit, damit sich die Bürger der europäischen Staaten und der USA nicht von ihnen abwenden und die Lieferung von Waffen und Munition fortgesetzt wird. Ein öffentliches Eingeständnis ihrer Gräueltaten durch die Nationalisten des Asow-Bataillons würde unweigerlich zu Forderungen nach einer strafrechtlichen Verfolgung der Führer mehrerer NATO-Länder führen",
schrieb er in seinem Telegram-Kanal.
Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, beschossen die ukrainischen Streitkräfte in der Nacht zum 29. Juli das Untersuchungsgefangenenlager in Jelenowka, in dem ukrainische Gefangene, darunter Angehörige des Asow-Bataillons, festgehalten wurden, mit von den USA gelieferten HIMARS-Systemen. Nach neuesten Zahlen wurden 53 Menschen getötet und 75 weitere verletzt. Das russische Untersuchungskommitee hat ein Strafverfahren eingeleitet.
Widersprüchliche und ausweichende Reaktionen aus den USA
In der Zwischenzeit haben sich die USA für eine Verhaltensweise entschieden, die darauf abzielt, die Aktionen des ukrainischen Militärs zu verteidigen.
"Wenn der Angriff von den ukrainischen Streitkräften ausgeführt wurde, kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen, dass er in erster Linie unbeabsichtigt war",
sagte ein hochrangiger Pentagon-Beamter bei einem Briefing.
Gleichzeitig zog es John Kirby, Koordinator des Weißen Hauses für strategische Kommunikation im Nationalen Sicherheitsrat, vor, sich aufgrund mangelnder Kenntnisse nicht ausführlich zu der Angelegenheit zu äußern.
"Wir haben einfach nicht genug Informationen, um eine ausgewogene Diskussion über diese (zu diesem Zeitpunkt – RT) sehr frühen Berichte zu führen",
erklärte er.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, tat dasselbe. Sie sagte, Washington habe Berichte über den Beschuss gesehen, wolle sich aber noch nicht dazu äußern, was geschehen sei.
Lageübersicht aus der DVR: Tote nach Beschuss ziviler Ziele
Acht Zivilisten in der Volksrepublik Donezk (DVR) wurden in den vergangenen 24 Stunden Opfer des Beschusses durch das ukrainische Militär, wie das Hauptquartier für territoriale Verteidigung der DVR mitteilte.
"In den vergangenen 24 Stunden, von 08:00 Uhr am 29. Juli bis 08:00 Uhr am 30. Juli, wurden durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte auf dem Gebiet der Volksrepublik Donezk acht Menschen getötet und 15 weitere Zivilisten verwundet",
heißt es in dem Bericht.
Nach Angaben eines RT-Korrespondenten ist unter den Opfern auch ein 15-jähriger Junge, der im Donezker Kirowski-Stadtteil von einer Artilleriegranate verwundet wurde. Darüber hinaus wurden in dem Dorf Alexandrowka zwei Menschen verletzt.
In den vergangenen 24 Stunden wurde das Gebiet der DVR insgesamt 75-mal vom ukrainischen Militär beschossen, das 632 Schuss verschiedener Munition abfeuerte, so die DVR-Vertretung gegenüber dem Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung des Waffenstillstandsregimes (Joint Centre of Control and Coordination, JCCC).
"Fünfundfünfzig Haushalte wurden in den Stadtteilen Kiewski, Kirowski, Leninski, Kuibyschewski und Petrowski von Donezk, Alexandrowka und Staromichailowka, Gorlowka sowie sieben zivile Infrastruktureinrichtungen beschädigt",
heißt es im offiziellen Informationsbericht des JCCC aus der DVR.
Offensive der Volksrepublik Lugansk
Nach Angaben von Iwan Filiponenko, einem offiziellen Vertreter der Volksmiliz der Volksrepublik Lugansk, hat das ukrainische Militär bei der Offensive bis zu 65 Personen, drei gepanzerte Mannschaftstransporter, zwei Artilleriegeschütze und vier Einheiten von Spezialfahrzeugen verloren.
Er wies auch darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte weiterhin die zivile Infrastruktur in der Volksrepublik Lugansk beschießen würden.
"Allein in den letzten 24 Stunden haben ukrainische bewaffnete Verbände das Dorf Swatowo mit dem taktischen Raketensystem Totschka-U beschossen. Durch den Beschuss wurden drei Zivilisten verwundet, acht Wohnhäuser, vier Garagen und zwei Autos beschädigt",
heißt es in dem Bericht.
Beschuss des Wasserkraftwerks Kachowka
In der Nacht zum 30. Juli haben ukrainische Truppen eine Reihe von Raketenangriffen mit dem US-Mehrfachraketenabschusssystem HIMARS auf das Wasserkraftwerk Kachowka durchgeführt, wie der Leiter der Bezirksverwaltung von Kachowka in der Region Cherson, Wladimir Leontjew, mitteilte.
"Genau um Mitternacht erfolgte der Angriff mit diesen HIMARS-Raketen auf das Wasserkraftwerk. Das Luftabwehrsystem hat funktioniert und alles abgewehrt, das Kraftwerk wurde nicht beschädigt",
zitierte ihn RIA Nowosti.
Nach Angaben von Leontjew ist das Wasserkraftwerk weiterhin in Betrieb, es wurden keine Schäden an der Anlage festgestellt.
Übersetzt aus dem Russischen.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.