Finnland plant, Visumsvergabe an russische Bürger zu reduzieren
Finnland plant, die Erteilung von Visa an russische Staatsbürger drastisch zu reduzieren. Dies hat Helsinkis Außenminister Pekka Haavisto in einer Sendung des finnischen Kanals Yle verkündet. Dem Minister zufolge soll die Anzahl der angenommenen russischen Visumsanträge um fünf- bis zehnmal reduziert werden. Bei der gegenwärtigen Anzahl von etwa 1.000 Anträgen pro Tag würde dies bedeuten, dass nur 100 bis 200 Anträge täglich eingereicht werden dürfen. Haavisto betonte, dass vor allem die Vergabe von Touristenvisa reduziert werden soll und die Priorität auf Bürger, die Finnland aus familiären, beruflichen oder Studiengründen besuchen wollen, gesetzt werde.
Der finnische Außenminister bemerkte, dass die EU insgesamt eine einheitliche Position in Bezug auf die Visavergabe für russische Bürger ausarbeiten müsse. Finnland werde seine Entscheidung im Laufe des August festlegen. Einen EU-weiten Beschluss erwarte Haavisto im Herbst.
Zuvor hatten finnische Behörden behauptet, dass russische Bürger das Land als einen "Umschlagspunkt" nutzen würden, um vom Flughafen Helsinki aus andere europäische Länder zu erreichen, da die Union im Zusammenhang mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt hatte. Seit Jahresbeginn seien mit über 60.000 Anträgen mehr Visumsanträge als im gesamten Vorjahr eingereicht worden, erklärte Jussi Palmén, der Berater der finnischen Botschaft in Moskau für kulturelle Fragen, in der Yle-Sendung.
Andere EU-Länder, die an Russland grenzen, haben bereits schärfere Maßnahmen angekündigt. Estland wird ab dem 18. August russischen Bürgern mit einem in Estland ausgestellten Schengen-Visum die Einreise verweigern. Litauen setzte sich für ein EU-weites Verbot dieser Art ein. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich indessen gegen ein generelles Einreiseverbot für russische Bürger aus.
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