Druckabfall in beiden Nord Stream-Pipelines: Spekulationen über Terrorakte der Ukraine
Bereits am Montag hatte die Nord Stream 2 AG einen Druckabfall in der Ostsee-Pipeline gemeldet. Als Ursache wurde ein Leck in dänischen Hoheitsgewässern vermutet. Die dänischen Behörden gaben eine entsprechende Warnmeldung heraus. In einem Bereich von fünf Seemeilen sei das Befahren aufgrund der vom Leck ausgehenden Gefahr verboten. Der Luftraum wurde ebenfalls gesperrt.
Inzwischen ist der Druck in der älteren Pipeline Nord Stream 1 ebenfalls plötzlich auf null abgefallen. Die Ursache hierfür ist noch unklar. Die Ursachenforschung ist aufgrund der Sanktionen zusätzlich erschwert. Man stehe unter Sanktionen, verfüge kaum noch über Personal und Gelder seien eingefroren, sagte Ulrich Lissek, Sprecher der Nord Stream 2 AG der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Unterdessen gibt es Gerüchte über einen möglichen Terroranschlag auf die Gas-Infrastruktur. Bereits am 22. September meldete der russische Inlandsgeheimdienst FSB, Anschläge des ukrainischen Geheimdienstes auf die Infrastruktur zur Energieversorgung in der Türkei und in Europa verhindert zu haben. Auf Telegram-Kanälen wird jetzt ein Zusammenhang mit Nord Stream vermutet. Beweise dafür gibt es dafür derzeit allerdings nicht.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie die Bundesnetzagentur teilten übereinstimmend mit, man stehe miteinander und mit den zuständigen Behörden im Austausch, um den Sachverhalt aufzuklären. "Aktuell kennen wir die Ursachen für den Druckabfall nicht", hieß es zu den Problemen bei Nord Stream 1 gegenüber der dpa.
Während Gazprom meldet, die Pipeline verlaufe dort in etwa 100 Metern Tiefe und man habe nur wenig Erfahrung mit der Reparatur unter diesen Bedingungen, melden deutsche Medien bereits, die Pipeline sei voraussichtlich in einem Monat wieder funktionsfähig.
Einen Einfluss auf die Versorgungssicherheit habe der Vorfall für Deutschland nicht, teilten Behörden mit. Die Gasspeicher in der Bundesrepublik seien zu 91 Prozent gefüllt. Dessen ungeachtet legte der Gaspreis in den frühen Morgenstunden um knapp 2 Prozent wieder zu, nachdem er in den Tagen zuvor etwas gefallen war.
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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.