Europa

Reuters: Polizei auf Kanalinsel Jersey gibt illegale Durchsuchungen bei Roman Abramowitsch zu

Die Polizei auf der Insel Jersey hat zugegeben, rechtswidrige Durchsuchungen in den Räumlichkeiten durchgeführt zu haben, die angeblich mit dem russischen Geschäftsmann und dem ehemaligen Eigentümer des FC Chelsea, Roman Abramowitsch, in Verbindung stehen.
Reuters: Polizei auf Kanalinsel Jersey gibt illegale Durchsuchungen bei Roman Abramowitsch zuQuelle: Sputnik © SERGEI KARPUCHIN

Laut einer Anordnung vom 9. November habe die Polizei auf der britischen Insel Jersey eingeräumt, dass "die Durchsuchungsbefehle rechtswidrig erlangt wurden", teilte die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf die juristischen Dokumente mit, die von ihr eingesehen werden könnten. Die Behörde habe auch zugestimmt, Schadensersatz zu zahlen und sich für ihr Vorgehen zu entschuldigen. Die Justizvollzugsbehörde habe auf eine Bitte um Stellungnahme bisher nicht geantwortet.

Auch die US-Zeitung Wall Street Journal zitierte das Royal Court von Jersey mit den Worten, die Polizei habe zugestimmt, Abramowitsch "eine private Entschuldigung" zu erteilen.

"Herr Abramowitsch hat immer in Übereinstimmung mit dem Gesetz gehandelt", sagte seine Sprecherin. Man freue sich, dass die Polizei von Jersey "rechtswidrige und unbegründete Durchsuchungen" eingeräumt habe.

Mitte April hatte die Regierung der Kanalinsel Jersey Vermögen im Wert von sieben Milliarden US-Dollar (6,47 Milliarden Euro) des russischen Oligarchen Abramowitsch eingefroren. Dies betreffe Werte, die sich entweder auf der Kanalinsel oder im Besitz von in Jersey eingetragenen Unternehmen befänden. Zudem seien mehrere Räumlichkeiten durchsucht worden, hieß es.

Roman Abramowitsch gilt als einer der reichsten Männer der Welt. Sein Vermögen hatte er in den 1990er-Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion hauptsächlich durch den Öl- und Rohstoffhandel aufgebaut. Im Februar hatte er bekanntgegeben, den Londoner Fußballclub Chelsea zu verlassen und dessen Verwaltung den Treuhändern der gemeinnützigen Chelsea-Stiftung zu übertragen.

Liz Truss, die ehemalige britische Außenministerin, bezeichnete Abramowitsch im Mai als einen der "Oligarchen und Kleptokraten" mit engen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, die am Ukraine-Konflikt mitschuldig seien.

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