Russisches Verteidigungsministerium verurteilt Kiew und Westen für Massenmord an Kriegsgefangenen
Das russische Verteidigungsministerium hat die jüngste bekannt gewordene Hinrichtung russischer Kriegsgefangener als "bestialischen Mord" bezeichnet und scharf verurteilt. "Es wurden neue Videobeweise für die massenhafte Tötung unbewaffneter russischer Kriegsgefangener durch ukrainische Soldaten veröffentlicht, die den bösartigen Charakter des derzeitigen Kiewer Regimes unter der Führung Selenskijs und seiner Verteidiger und Unterstützer bestätigen", heißt es in einer Stellungnahme, die auf dem Telegram-Kanal der Behörde am Freitag veröffentlicht wurde.
In dem Text werden die Angehörigen der ukrainischen Armee als "Abschaum" bezeichnet, der zehn "bewegungsunfähige russische Soldaten" durch direkte Kopfschüsse "vorsätzlich und systematisch" getötet hat. Dies könne vor dem Hintergrund der angeblich allseitigen Achtung der Kriegsgefangenenrechte durch das "Kiewer Regime" nicht als "tragische Ausnahme" dargestellt werden. Das Verteidigungsministerium wies darauf hin, dass sich auch ukrainische Soldaten in dieser Woche ergeben hätten; diese würden allerdings "in Übereinstimmung mit allen Bestimmungen der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen behandelt".
"Die brutale Tötung russischer Kriegsgefangener ist nicht das erste und nicht das einzige Kriegsverbrechen. Sie ist gängige Praxis innerhalb der AFU, die vom Kiewer Regime aktiv unterstützt und von seinen westlichen Gönnern eklatant ignoriert wird."
Selenskij und seine Schergen würden sich für jeden einzelnen gefolterten und ermordeten Kriegsgefangenen verantworten müssen – vor dem Gericht der Geschichte, dem Volk Russlands und der Ukraine, schloss das Verteidigungsministerium.
Im Internet sind Videoaufnahmen (Achtung! Verstörende Inhalte!) aufgetaucht, welche die Hinrichtung einer Gruppe von zehn russischen Soldaten durch die ukrainischen Truppen belegen sollen. Diese hatten sich kurz zuvor ergeben. In einem Video ist zu sehen, wie sich die Gruppe ergibt und sich die Soldaten der Reihe nach auf den Boden legen. In einem späteren Video ist zu erkennen, wie die Soldaten allesamt getötet an derselben Stelle liegen. Ihre Köpfe sind blutüberströmt, was auf deren Ermordung durch Kopfschüsse hindeutet. Auch weitere derartige Fälle sind bekannt.
Der Vorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR) und Leiter des Duma-Ausschusses für internationale Angelegenheiten, Leonid Sluzki, hat erklärt, dass die Brutalität des ukrainischen Militärs gegenüber russischen Kriegsgefangenen mit der Todesstrafe geahndet werden sollte. Er erklärte laut dem Pressedienst seiner Partei:
"Wir müssen untersuchen, ob dieses Filmmaterial [von der Hinrichtung russischer Kriegsgefangener] echt ist, aber wenn es keine Fälschung ist, kann es nur eine Antwort geben. Seit 1996, als wir dem Europarat beigetreten sind, haben wir ein Moratorium für Verurteilungen mit der Todesstrafe. ... Die Grausamkeiten, die wir gesehen haben, können aber nicht anders als mit einer solchen Strafe geahndet werden."
Das russische Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen der Massenerschießung russischer Kriegsgefangener ein. Laut dem amtierenden Chef der Lugansker Volksrepublik, Leonid Pasetschnik, seien die Namen der Mörder, die das Massaker an den russischen Soldaten verübten, bereits bekannt. "Sie werden aufgespürt und in vollem Umfang bestraft werden", sagte er.
UN will Video prüfen
Die Vereinten Nationen prüfen derzeit das Material zur mutmaßlichen Erschießung der Kriegsgefangenen. Die UN-Sprecherin Elizabeth Trossell erklärte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti:
"Ich habe mich mit meinen Kollegen [vom Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte] in Verbindung gesetzt. Sie gaben an, dass sie von den Videos wissen und sie untersuchen", antwortete sie auf die Frage, wie die UNO auf das Video reagiert habe.
Der Vorsitzende des russischen Menschenrechtsrates, Waleri Fadejew, erklärte, dass er das Video mit den hingerichteten russischen Kriegsgefangenen an 2.000 Adressen versenden werde, darunter an das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, die OSZE, den Europarat, Amnesty International, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und andere internationale Organisationen.
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