Europa

Operation Eureka: Internationale Razzia gegen italienische Mafia – Festnahmen auch in Deutschland

Im Rahmen einer EU-weiten Razzia wurde am Mittwochmorgen gegen die Mafia-Organisation 'Ndrangheta vorgegangen. Insgesamt sollen rund 100 Haftbefehle vollstreckt werden. Allein in Deutschland kam es demnach zu mehr als 30 Verhaftungen.
Operation Eureka: Internationale Razzia gegen italienische Mafia – Festnahmen auch in DeutschlandQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

Mit einer langjährig vorbereiteten Razzia gingen Ermittler und unterstützende Polizeieinheiten am frühen Mittwochmorgen in Deutschland, Italien, Belgien und Portugal gegen die kalabrische Mafia-Organisation 'Ndrangheta vor, laut Angaben der Tagesschau auch in Frankreich, Slowenien und Rumänien. Das Netzwerk der Tatverdächtigen soll "bis nach Argentinien, Brasilien, Panama und Australien reichen".

Mehr als 1.000 Beamte waren demnach im Einsatz. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZunterstützten dabei in Deutschland Spezialkräfte der Polizei in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Ermittler bei ihrer Arbeit.

Medienangaben zufolge sollen bei der Operation Eureka rund einhundert Haftbefehle vollstreckt werden. Wie viele Tatverdächtige in Deutschland festgenommen wurden, war zu Beginn nicht bekannt. Nach Angaben der bayerischen Polizei wurden dann mehr als 30 Haftbefehle ausgeführt "sowie dutzende Wohn- und Geschäftsräume in etlichen Bundesländern durchsucht", so die FAZ.

Nach Informationen des MDR geht es bei der Gesamtoperation um "die Hauptvorwürfe der Mitgliedschaft in der Mafia bis hin zu Drogenhandel und Geldwäsche". Die langjährigen Ermittlungen führten offenbar auch "zu alten Mafia-Ermittlungen in Erfurt, wo die Durchsuchung von vier Objekten" stattfand. Die Operation soll laut MDR und FAZ vor knapp vier Jahren angelaufen sein und dürfte damit "eine der größten internationale Aktionen sein, die je gegen die 'Ndrangheta stattgefunden hat". Die Tagesschau schreibt weiter:

"Die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS NRW) bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf koordinierte die Razzien in Deutschland, in Italien hatte die Staatsanwaltschaft Reggio Calabria die Federführung. Die Fäden der gesamten Operation 'Eureka' laufen bei den europäischen Strafverfolgungsbehörden EUROJUST und EUROPOL zusammen."

Nach Recherchen von MDR und FAZ sollen "im Fokus der Ermittlungen 'Ndrangheta-Clans aus dem Dorf San Luca stehen". Diese Clanstrukturen sollen dann "große Mengen an Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt haben". Weiter heißt es:

"Laut den Ermittlungserkenntnissen sollen sie dafür mit dem Primeiro Comando da Capital in Brasilien, mit den Clan del Golfo in Kolumbien sowie mit einer albanisch-stämmigen Gruppierung in Ecuador zusammengearbeitet haben. In Containerschiffen sollen die Drogen in Häfen wie Antwerpen, Rotterdam oder das kalabrische Gioia Tauro gebracht worden sein."

Die Erfolge des Drogenverkaufs auf europäischem Boden sollen dann im Rahmen von Geldwäsche "unter anderem in Restaurants, Immobilien und Autowaschanlagen" geregelt worden sein. Dabei bestand der Ermittlungsverdacht, es sei "offenbar ein Geldwäsche-Netzwerk vor allem in Deutschland, Belgien, Portugal und Argentinien aufgebaut" worden. "Zudem sollen die Ermittler besonders in Nordrhein-Westfalen ein weit verzweigtes Geldwäsche-System von Restaurants, Pizzerien, Cafés und Eisdielen entdeckt haben", so der MDR

Laut der Welt durchsuchen seit Mittwochmorgen in Nordrhein-Westfalen "rund 500 Einsatzkräfte insgesamt 51 Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte von Verdächtigen und vollstreckten 15 Haftbefehle". In Bayern ermittelten die Behörden "gegen acht Verdächtige, gegen vier Verdächtige wurden EU-Haftbefehle vollstreckt". Auch in Thüringen, Rheinland-Pfalz und im Saarland "wurden insgesamt elf Haftbefehle vollstreckt und mehr als 50 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht".

Den bayerischen Behörden gelang nach eigenen Angaben ein "für die internationalen Ermittlungen entscheidender" Coup. Demnach konnte "ein Kryptohandy eines der wichtigsten Verdächtigen während dessen Aufenthalt in Bayern identifiziert werden".

In Kalabrien soll die Polizei am Mittwoch gegen zwei Brüder ermittelt haben, "die hohe Geldsummen unter anderem in Gastronomiebetriebe in Deutschland und Argentinien investiert haben sollen". Den Berichten zufolge führten zuvor die italienischen und belgischen Ermittler ihre Verfahren zusammen. "Später stiegen auch die deutschen Behörden ein", so die Welt.

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