Europa

Neuer Rekord: Ende Juni warteten 7,6 Millionen Engländer auf eine Routinebehandlung

Für den neuen Rekordwert bei der Zahl der Patienten, die in England auf eine Routinebehandlung im Krankenhaus warten, seien die Ärztestreiks verantwortlich. So kommentierte das englische Nachrichtenportal Sky News die immer länger werdenden Wartezeiten auf eine Behandlung. Auch vor der Notfallambulanz warte man oft mehr als 12 Stunden.
Neuer Rekord: Ende Juni warteten 7,6 Millionen Engländer auf eine RoutinebehandlungQuelle: www.globallookpress.com © Pascal Deloche / Godong

Nach der jüngsten Veröffentlichung der nationalen Gesundheitsbehörde in England (NHS), habe die Zahl der Menschen, die auf eine Routinebehandlung im Krankenhaus warten, einen neuen Rekordwert erreicht. Demnach warteten Ende Juni 7,6 Millionen Engländer auf einen Behandlungstermin. Seit Beginn der Aufzeichnungen im August 2007 sei das der Rekord, berichtete Sky News am Donnerstag.

Circa fünf Prozent davon, also 383.083 Patienten, warteten Ende Juni bereits länger als 52 Wochen auf eine Krankenhausbehandlung. Und immerhin noch 7177 Personen haben zu der Zeit schon mehr als 18 Monate auf ihre Behandlung in der Klinik gewartet.

Als Grund für einen Teil der Behandlungsengpässe und Terminverschiebungen nannte das englische Nachrichtenportal Ärztestreiks. Deswegen seien 10 Prozent der Krankenhaustermine – insgesamt rund 778.000 -  verschoben worden. Sky News nannte explizit Streiks von Ärzten in der Ausbildung, Streiks von Assistenzärzten und Streiks von fertig ausgebildeten Ärzten als Ursache für die umfangreichen Wartelisten für Behandlungstermine. 

Leicht zurückgegangen sei die Zahl der Patienten, die mit diagnostiziertem Krebsverdacht länger als 62 Tage auf eine Aufnahme in einem Krankenhaus warten mussten. Anfang Juni dieses Jahres habe es sich dabei noch um 24.180 Betroffene gehandelt, Anfang Juli haben nur noch 21.529 Patienten länger als 62 Tage auf einen Krankenhausplatz gewartet. Von diesen Patienten sei jeder siebte am Ende tatsächlich von Krebs betroffen und wartete auf eine Behandlung.

Auch die Zahl der Patienten, die mehr als 12 Stunden auf eine Aufnahme in der Notfallambulanz warteten, sei zurückgegangen. Im Juli haben nur noch 23.934 Notfall-Patienten länger als 12 Stunden auf eine Aufnahme in die Notfallambulanz gewartet, im Juni seien es noch 26.531 gewesen. Allein im Dezember 2022 haben noch 54.573 Menschen länger als 12 Stunden vor Aufnahme in der Notfallambulanz warten müssen.

Was die Notaufnahme betrifft, so lag die Zahl der Personen, die mehr als 12 Stunden warten mussten – von der Entscheidung über die Einweisung bis zur tatsächlichen Aufnahme – im Juli bei 23 934, was einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber Juni entspricht, als sie noch 26 531 betrug.

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