Europa

Gesetzesänderung in Frankreich: Bis zu zehn Jahre Gefängnis für Mobbing mit Todesfolge

Die französische Regierung greift nach mehreren Fällen von Selbstmord unter Jugendlichen zu drastischen Maßnahmen. Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne nannte diese in einer Erklärung einen "Elektroschock".
Gesetzesänderung in Frankreich: Bis zu zehn Jahre Gefängnis für Mobbing mit TodesfolgeQuelle: www.globallookpress.com © Monkey Business/imago-images

Als eine drastische Verschärfung der Gesetzeslage gegenüber Mobbing hat die französische Regierung angekündigt. Wie der Deutschlandfunk am Donnerstag berichtete, sollen künftig rechtskräftig Verurteilte für Fälle von Mobbing mit Todesfolge mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden können. In leichten Fällen will man Täter mit Sozialstunden bestrafen.

Zu diesen drastischen Maßnahmen entschied sich die französische Regierung nach mehreren Fällen von Selbstmorden unter Jugendlichen. Erst Anfang September hatte sich der 15-jährige Nicolas aus einem Pariser Stadtteil in seinem Zimmer erhängt. An seiner früheren Schule hatte er über Schikanen geklagt.

Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne nannte die Maßnahmen in einer Erklärung einen "Elektroschock". Niemand werde Mobbing künftig noch banalisieren können. Bei jedem Fall müsse die Justiz eingeschaltet werden. In jedem Lehrerzimmer würden Krisenstäbe eingerichtet und es würden Mediatoren in die Einrichtungen geschickt werden.

Bis zu 25 Prozent aller Kinder sind von Mobbing betroffen

Jeder, der mit Kindern arbeitet, müsse sensibilisiert werden. Mobbingopfer sollen außerdem psychologisch besser betreut werden. Ebenso gebe es eine eigene Telefonnummer für den Notfall, die bereits hundertfach gewählt würde, mit steigender Tendenz. Mobiltelefone könnten bereits in der Ermittlungsphase konfisziert werden.

Während es an Schulen oft vorkommt, dass die Opfer von Mobbingfällen die Lehranstalt wechseln, soll sich das nun ändern, indem die Täter die jeweilige Schule verlassen sollen. Als weitere Strafmaßnahme ist der Ausschluss aus sozialen Netzen vorgesehen, etwa für eine Zeitspanne zwischen sechs und zwölf Monaten. Die Sperrung von entsprechenden Konten sollen die Plattformen übernehmen. Bei Nichtbefolgen drohe ihnen eine Strafe in Höhe von bis zu 75.000 Euro. Wie verhindert werden kann, dass sich Verantwortliche neue Konten zulegen, scheint derzeit unklar zu sein.

Offizielle Angaben zu Betroffenen von Mobbing schwanken häufig. So könne etwa jedes zehnte, eventuell auch jedes vierte Kind in Frankreich irgendwann von Mobbing betroffen sein. Daher sollen alle Kinder einmal jährlich einen Fragebogen ausfüllen müssen. Ab dem nächsten Schuljahr sollen außerdem an den Schulen Frankreichs Kurse in Empathie nach dänischem Vorbild eingeführt werden.

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