Europa

Leck an Gas-Pipeline: Gaspreis steigt sprunghaft an

Zwischen Finnland und Estland musste aufgrund eines Lecks musste der Gastransit durch die betroffene Ostsee-Pipeline unterbrochen werden. Unmittelbar darauf stieg der Gaspreis an. Aufgrund der geopolitischen Situation reagiert der Markt für Energieträger jederzeit mit Nervosität. Der Ölpreisdeckel bleibt ohne Wirkung.
Leck an Gas-Pipeline: Gaspreis steigt sprunghaft anQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Rupert Oberhäuser

Pünktlich zum Start der Heizperiode steigen die Preise nun auch für Erdgas sprunghaft an. Der Grund für den rapiden Ruck im Preis ist ein Leck an einer Pipeline, die Gas von Finnland nach Estland transportiert. Nach einem Druckabfall wurde der Gastransport vorerst unterbrochen. Der Gaspreis an der Gas-Börse in Rotterdam stieg unmittelbar darauf an und liegt aktuell um knapp 27 Prozentpunkte über dem Vortagsniveau. Die Ursache für den Druckabfall ist noch nicht bekannt. 

Der Energiemarkt ist derzeit mit großen geopolitischen Risiken konfrontiert. Nach dem erneuten Aufflammen des Nahostkonflikts ist auch der Ölpreis bereits deutlich gestiegen. Die Märkte reagieren insgesamt nervös. Zwar ist Israel kein Erdölproduzent, sollte sich der Konflikt jedoch auf die Nachbarländer ausweiten, wären auch jene Regionen betroffen, die den Ölmarkt beliefern. Allen voran steht Iran dabei im Fokus. Israel wirft dem Land die Unterstützung des Angriffs der Hamas auf israelisches Gebiet vor.

Die steigenden Öl-Preise haben auch deutlich gemacht, dass der von der EU verhängte Ölpreisdeckel für russisches Öl nicht funktioniert. Die EU wollte eigentlich den Handel von auf dem Seeweg transportiertem russischem Öl zu einem Preis von über 60 US-Dollar pro Fass verbieten. Diese Preisobergrenze wird jedoch seit Mitte Juli dauerhaft überschritten. 

Zuletzt hatten auch die Preise für Diesel und Benzin infolge eines Exportverbots der Treibstoffe durch Russland deutlich zugelegt. Inzwischen hat Russland das Exportverbot für Diesel aufgehoben, worauf die Marktpreise auch in Deutschland wieder etwas nachgaben. 

Die Entwicklungen zeigen, dass die Idee, man könne Deutschland vom globalen Energiemarkt in der Weise entkoppeln, dass keinerlei Abhängigkeiten von russischen Energieträgern mehr bestehen, illusorisch ist. Der Verzicht auf die aus Russland stammenden Energieträger ist mit hohen Risiken verbunden. Ob er sich überhaupt konsequent umsetzen lässt, ist zudem fraglich. Die EU importiert inzwischen große Mengen an russischem Öl und daraus verarbeiteten Ölprodukten über Indien. Nach dem Verzicht auf russisches Pipeline-Gas ist die EU außerdem zum größten Importeur von russischem Flüssiggas geworden.

Mehr zum Thema – Zinskosten des Bundes für Schulden explodieren: Verzehnfachung innerhalb von drei Jahren

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.