Top-Kommandeure polnischer Armee treten nach Raketenskandal zurück
General Rajmund Andrzejczak, Chef des Generalstabs der polnischen Armee, und Tomasz Piotrowski, operativer Befehlshaber der Streitkräfte, sind zurückgetreten, wie Fernseh- und Radiosender Polsat berichtet.
Der polnische Generalstab bestätigte, dass Andrzejczak am Montag seinen Rücktritt eingereicht hatte. Die Gründe für die Entscheidung wurden dort nicht kommentiert, man lehnte weitere Erklärungen ab. Auch das Einsatzkommando der Streitkräfte bestätigte den Rücktritt Piotrowskis. Der Sprecher des Kommandos, Oberstleutnant Jacek Goryszewski, sagte:
"Jeder Soldat hat das Recht, einen solchen Antrag zu stellen, und der General hat davon Gebrauch gemacht."
Polsat weist darauf hin, dass die Spannungen in der polnischen Armee schon seit Monaten andauern. Auslöser für den Konflikt war ein Skandal um eine abgeschossene Rakete, die im Mai in der Nähe der Stadt Bydgoszcz gefunden wurde. Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak machte Piotrowski für den Vorfall verantwortlich, beschuldigte ihn der Nachlässigkeit und schlug seine Entlassung vor.
Das von Piotrowski geleitete Einsatzkommando betonte seitdem seine Beteiligung an der Verteidigung des polnischen Luftraums, während der General selbst dazu aufrief, "stark und konsolidiert" zu sein. Er sagte:
"Damit wir uns gegenseitig unterstützen, damit nie wieder Situationen entstehen, die dem Feind helfen und uns schaden."
Unterstützung für Piotrowski äußerte damals der ehemalige Chef des Generalstabs der Armee, Rajmund Andrzejczak, wie Polsat berichtet.
Krzysztof Gawkowski, Abgeordneter der Opposition und Vorsitzender der Linksallianz im polnischen Parlament, bezeichnete die Rücktritte der Generäle als "rote Karte" für Minister Błaszczak. Er erklärte:
"Ich glaube, es war beschämend für die Wähler, Sicherheit zu versprechen. Ich fordere den Rücktritt Błaszczak noch heute."
Ende April wurde 15 Kilometer von der Stadt Bydgoszcz entfernt "ein nicht identifiziertes militärisches Objekt" entdeckt. Onet behauptete, dass das mehrere Meter lange Fragment Teil einer Rakete sein könnte, die von einem russischen Flugzeug abgefeuert wurde. Anfang Mai erklärte das Institut für Technologie der polnischen Luftwaffe, bei der gefundenen Rakete handele es sich um eine russische X-55.
Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak sagte, die abgeschossene Rakete könnte aus der Ukraine stammen. Der stellvertretende Minister Marcin Ociepa behauptete später, die Rakete sei nicht auf Polen gerichtet gewesen und stelle keine Bedrohung dar.
Im November 2022 schlugen zwei Raketen in der polnischen Stadt Przewodów, acht Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, ein. Bei der Explosion einer der Raketen wurden zwei Menschen getötet. Der polnische Präsident Andrzej Duda betrachtete den Vorfall als Unfall und ging davon aus, dass die explodierte Rakete zum ukrainischen Luftabwehrsystem gehörte. Das russische Verteidigungsministerium erklärte umgehend, dass es mit dem Vorfall nichts zu tun habe. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte:
"Die Fotos der Wrackteile, die am Abend des 15. November in Polen im Dorf Przewodów entdeckt wurden, sind von den Spezialisten der russischen Verteidigungsindustrie eindeutig als Teile einer S-300-Luftabwehrlenkwaffe der ukrainischen Luftwaffe identifiziert worden."
Polnische Ermittler schlossen schließlich aus, dass die Rakete aus Russland abgefeuert wurde, schrieb Rzeczpospolita im September 2023 unter Berufung auf die Schlussfolgerung der Untersuchung. Die Zeitung stellte fest, dass die ukrainische Seite bei den Ermittlungen nicht mit der polnischen Seite zusammenarbeitete.
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