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Selenskij-Gegner Kiwa bei Moskau tot aufgefunden – ukrainischer Geheimdienst bekennt sich zu Mord

Am Mittwoch ist der ukrainische Politiker Ilja Kiwa in einer Ortschaft unweit von Moskau tot aufgefunden worden. Die Todesursache war zunächst unklar. Später meldeten die ukrainischen Medien, der ukrainische Geheimdienst stecke hinter dem Mord.
Selenskij-Gegner Kiwa bei Moskau tot aufgefunden – ukrainischer Geheimdienst bekennt sich zu MordQuelle: www.globallookpress.com © Ilja Kiwa vor einer Rada-Sitzung im Jahr 2020

Der ukrainische oppositionelle Politiker Ilja Kiwa ist tot. Das berichten am Mittwoch die russischen Medien mit Verweis auf Quellen im Sicherheitsdienst. Laut der Zeitung MK wurde seine Leiche auf dem Gelände des Elitehotelkomplexes "Velich Club" in der Nähe des Dorfes Suponewo gefunden. Zur Todesursache gab es zunächst keine eindeutigen Meldungen. Es geschah gegen 15:10 Uhr (Ortszeit). Die Sanitäter, die auf einen Anruf der Hotelangestellten hin eintrafen, konnten den Mann nicht mehr wiederbeleben. Der Telegram-Kanal Mash teilte mit, dass sein Gesicht blutüberströmt gewesen sei.

"Kiwa wurde im Waldpark tödlich verwundet und lief blutend einige Zeit den Weg zum Hauptgebäude des Hotels entlang. Die Leiche ohne Lebenszeichen wurde zwei oder drei Gehminuten vom Hotel entfernt gefunden”, schrieb der Telegram-Kanal VChK-OGPU.

Später übernahmen die ukrainischen Sonderdienste die Verantwortung für den Mord an dem Politiker. "UNIAN-Quellen in den Strafverfolgungsbehörden haben bestätigt, dass Ilja Kiwa im Rahmen einer SBU-Sonderaktion liquidiert wurde", teilte die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN mit. Anderen Quellen zufolge stecke der ukrainische Militärgeheimdienst GUR hinter dem Anschlag. 

"Kiwa ist erledigt. Ein solches Schicksal erwartet alle Verräter der Ukraine", soll ein Sprecher der Behörde gesagt haben. 

Im November 2023 verurteilte das Gericht in Lwow Kiwa in Abwesenheit zu 14 Jahren Haft mit Beschlagnahmung seines Vermögens. Im April letzten Jahres war Kiwa nach Moskau geflohen und hatte dort den russischen Präsidenten um Asyl gebeten. Seitdem war er in einer antifaschistischen Bewegung aktiv. Sein Telegram-Kanal, wo er täglich kritische Beiträge zum Selenkij-Regime postete, hat fast 100.000 Abonnenten.

In den letzten Jahren vor seiner Flucht gehörte Kiwa zum prorussischen Flügel der Partei "Oppositionelle Plattform fürs Leben". In Russland war er als politische Figur indes höchst umstritten, da er in den Jahren 2014–2015 an der sogenannten Antiterroroperation gegen die Donbass-Rebellen aktiv teilnahm und eine Ortsgruppe der rechtsradikalen Organisation "Rechter Sektor" leitete. Später änderte er seine Positionen jedoch grundlegend. 

Der russische Militärkorrespondent Alexander Koz wies auf den symbolischen Charakter des Verbrechens hin:

"Und Kiew konnte das natürlich nicht ohne Symbolik tun. Kiwa wurde am Tag der ukrainischen Streitkräfte getötet. Kiew setzt seinen Meisterkurs in Sachen Beseitigung von Verrätern fort. Und für die Ukraine war Kiwa ein solcher."

Zu seinem politischen Schicksal in Russland schrieb Koz:

"Hier blieb er jedoch ein Fremder, so sehr er sich auch bemühte. Zu vergiftet war sein Hintergrund." 

Der Mord an dem Politiker wurde inzwischen von den russischen Behörden offiziell bestätigt. "Es wurde ein Strafverfahren wegen Mordes an dem ehemaligen Mitglied der Werchowna Rada der Ukraine, Ilja Kiwa, im Stadtbezirk Odinzowski eingeleitet", teilte das russische Ermittlungskommitee mit. Auf Kiwa sei aus einer bislang nicht identifizierten Schusswaffe geschossen worden, der Mann starb an Ort und Stelle, so die Behörde.

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