Europa

Zeitungsfoto deckt Betrug auf: "Arbeitsunfähige" Frau verliert Versicherungssumme

Eine Frau aus Irland gab nach einem Verkehrsunfall an, schwer verletzt und arbeitsunfähig zu sein. Von der Versicherung verlangte sie eine hohe Entschädigung. Der Betrug flog auf, als die Richter einen Zeitungsartikel über ihren Sieg beim Weihnachtsbaumwerfen entdeckten.
Zeitungsfoto deckt Betrug auf: "Arbeitsunfähige" Frau verliert VersicherungssummeQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance

Im Jahr 2017 wurde Kamila Grabska in einen Autounfall verwickelt. Die Frau versuchte anschließend, vor Gericht eine Entschädigung in Höhe von 823.000 US-Dollar (rund 760.000 Euro) von der Versicherung zu erhalten. Sie argumentierte, dass sie aufgrund ihrer Nacken- und Rückenverletzungen nicht in der Lage sei, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, einzukaufen und sich vollständig um ihre Kinder zu kümmern. Sie behauptete, sie könne keine schweren Taschen mehr heben, ohne stechende Schmerzen zu verspüren. Zeitweise sei sie bis zu einem halben Tag nicht in der Lage gewesen, ihr Bett zu verlassen. Schließlich kündigte sie und erhielt eine Erwerbsunfähigkeitsrente.

Vor einem Bezirksgericht wurde die Klage wegen eines Fotos aus dem Jahr 2018 nun abgewiesen. Damals hatte die Frau an einem Wohltätigkeitswettbewerb teilgenommen. Das Bild zeigt sie beim Werfen eines eineinhalb Meter hohen Weihnachtsbaums und wurde in der Zeitung Irish Independent veröffentlicht, die berichtete, dass die 36-Jährige den Wettbewerb gewonnen habe.

Der Richter kommentierte das Foto mit den Worten: "Das ist ein sehr großer, natürlicher Weihnachtsbaum, und sie wirft ihn mit einer sehr geschickten Bewegung. Ich fürchte, ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Behauptungen völlig übertrieben sind. Auf dieser Grundlage schlage ich vor, die Klage abzuweisen."

Dem Gericht wurde auch ein Video vorgelegt, das zeigt, wie Grabska ihren Hund über eine Stunde lang in einem Park trainiert, berichtet The Guardian. Die Frau bestritt, ihre Verletzungen vorgetäuscht zu haben, und sagte, sie versuche, "ein normales Leben zu führen", habe aber immer noch Schmerzen. Der Richter wies ihren Fall schließlich mit der Begründung ab, ihr Verhalten stehe "in völligem Widerspruch zu ihren Behauptungen über ihre Verletzungen".

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