Europa

Cancel Culture: Italienischer Sänger Pupo muss Konzerte in Europa absagen

Die geplanten Auftritte des italienischen Popsängers Enzo Ghinazzi, besser bekannt unter dem Pseudonym Pupo, wurden in Litauen und Belgien abgesagt. Der Grund: sein jüngster Auftritt in Moskau während der Präsidentschaftswahlen.
Cancel Culture: Italienischer Sänger Pupo muss Konzerte in Europa absagenQuelle: Sputnik © Jekaterina Tschesnokowa

Stein des Anstoßes war das Konzert von Pupo (Enzo Ghinazzi) am 15. März auf der Kreml-Bühne in Moskau. Der 68-jährige Popsänger trat zusammen mit russischen Künstlern auf. Wie es auf der Webseite der Veranstaltung heißt, wurden "die beliebtesten Lieder des berühmten Sängers und Komponisten im Duett mit russischen Künstlern aufgeführt." Der Auftritt sorgte in Italien für Aufsehen, doch der Sänger bestritt, prorussisch zu sein. Er behauptete, eine Botschaft des Friedens zwischen den Nationen vermitteln zu wollen. "Ich glaube, dass Kultur, Kunst und Musik nicht zensiert werden sollten", betonte Pupo. Er verstehe, dass er zu Hause kritisiert werde, hoffe aber, dass "seine Lieder positive Emotionen hervorrufen."

Seitdem wurden mehrere seiner Auftritte abgesagt, unter anderem in Litauen. Das Portal Delfi schreibt unter Berufung auf die Veranstalter, dass Ghinazzi dort am 26. April zusammen mit der österreichischen Band Joy und einem weiteren italienischen Musiker hätte auftreten sollen. Der Manager des Konzertsaals zeigte sich "sehr zufrieden" mit der Entscheidung des Veranstalters, Pupo "die Tür zu verschließen." In einer entsprechenden Stellungnahme heißt es:

"Wir haben gute Nachrichten für alle, denen die russische Aggression in der Ukraine nicht gleichgültig ist. Wir haben soeben vom Veranstalter Legacy Inn die Zusicherung erhalten, dass Enzo Ghinazzi, der vor einigen Tagen im Kreml aufgetreten ist, durch einen anderen Künstler ersetzt wird."

Der Musiker behauptet seinerseits, er sei aufgrund des starken Drucks seitens Journalisten und Politikern ausgeladen worden.

Auch in Belgien wird er wohl nicht bei den für Ende Mai geplanten "Italienischen Tagen" singen. Dieses Fest bietet den Einwohnern von Lüttich die Möglichkeit, ein Wochenende lang Italien zu feiern. Die Organisatoren haben nun mitgeteilt, man habe den Vertrag mit dem Musiker gekündigt.

"Er ging in den Kreml, um zu singen, bezahlt von einem Staat, der einen anderen Staat angreift und Europa bedroht. Das ist für mich inakzeptabel",

erklärte der italienische Honorarkonsul in Lüttich, Dominique Petta. "Ich bestreite nicht die musikalischen Qualitäten des Künstlers, sondern dieses konkrete Ereignis", fuhr er fort. 

Pupo steht seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne. 1985 unternahm er eine erfolgreiche Tournee durch die Sowjetunion. Seitdem ist der Künstler mehrfach nach Russland gereist, er ist einer der beliebtesten Vertreter der alten italienischen Musikszene. Im vergangenen Mai sagte er, dass er aufgrund von Drohungen gegen ihn nicht an einem Musikfestival in Russland teilgenommen habe.

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