Medienbericht: 14-jähriger Ukrainer bei Mobilisierungskampagne gewaltsam entführt
Eine Gruppe ukrainischer Soldaten hat im Rahmen von Kiews Mobilisierungskampagne einen 14-jährigen Waisen mit vorgehaltener Waffe festgehalten und misshandelt. Wie die Website Bessarabia Info unter Berufung auf Oxana Terzi, die Leiterin der örtlichen Abteilung für Sozialschutz, berichtet, ereignete sich der Vorfall am Dienstagnachmittag in dem Dorf Priozernoje in der Region Odessa.
Die Beamtin sagte, dass ein weißer Minivan mit vier Männern in Militäruniform und Sturmhauben in der Nähe des Teenagers anhielt, als dieser auf dem Weg zu seiner Freundin war. Dann zogen sie den Jungen in den Wagen und drückten ihm die Mündung eines Sturmgewehrs an die Schläfe. Terzi erklärte, dass den Bewaffneten womöglich nicht bewusst war, dass der Junge minderjährig war, da dieser ziemlich breitschultrig sei.
Der Junge begann sich zu wehren, so Terzi weiter. "Der Junge treibt Sport, also setzte der Selbstverteidigungsinstinkt ein. Er begann sich zu wehren, und die Angreifer hielten ihn fest und schlugen ihm mit einem Sturmgewehr in den Rücken. Sie schlugen ihn und fesselten seine Hände mit einem Plastik-Kabelbinder".
Terzi berichtet, dass die Soldaten eine Zeit lang schweigend fuhren und erst viel später nach dem Alter des Jungen fragten. "Als er sagte, wie alt er sei, glaubten sie ihm nicht und verlangten seinen Ausweis. Als sie merkten, dass sie einen Minderjährigen transportierten, warfen sie ihn aus dem Wagen", erklärte sie und fügte hinzu, dass die Männer dem Jungen drohten, er solle über den Vorfall schweigen.
Der Junge wurde in einem anderen Dorf, etwa 13 Kilometer von Priozernoje entfernt, abgesetzt, von wo aus er zwei Stunden lang nach Hause laufen musste. Unter Schock stehend, erzählte er später seinen Lehrern in der Schule von dem Vorfall, woraufhin diese die Behörden verständigten. Nachdem sich die Geschichte verbreitet hatte, eröffnete die Polizei laut hromadske.ua ein Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher Entführung.
Die Ukraine hatte bereits kurz nach Beginn des Konflikts mit Russland im Februar 2022 eine allgemeine Mobilisierung angekündigt. Die Kampagne wurde jedoch durch eine weitverbreitete Wehrdienstverweigerung und auch durch angewandte drastische Methoden bei der Zustellung von Einberufungsbescheiden beeinträchtigt. So kam es beispielsweise zu Razzien in Einkaufszentren, Restaurants und Fitnessstudios, zudem wurden Menschen auf der Straße von Rekrutierungsbeamten angehalten. Um die Verluste auf dem Schlachtfeld auszugleichen, unterzeichnete Selenskij Anfang des Monats ein Gesetz, mit dem das Mindestalter für die Einberufung von Männern von 27 auf 25 Jahre gesenkt wurde.
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