Europa

Ukrainischer Spitzenpolitiker fordert Einberufung von Frauen

Pawel Palissa, enger Mitarbeiter von Selenskij, meinte, die Ukraine solle "von der israelischen Erfahrung lernen". Der Versuch, junge Männer von 18 bis 24 in die Armee zu locken, war nicht sehr erfolgreich ‒ aber der ukrainischen Armee fehlen Soldaten.
Ukrainischer Spitzenpolitiker fordert Einberufung von FrauenQuelle: www.globallookpress.com © Nir Alon

Der stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung der Ukraine, Oberst Pawel Palissa, äußerte seine Unterstützung für eine Einberufung von Frauen und verwies dabei auf Inspiration durch das israelische Vorgehen. Die Ukraine leidet unter einem Mangel an Soldaten, was die Offiziere der Einberufungsbüros zu aggressiven Taktiken brachte, die auf zahllosen Videos von Augenzeugen dokumentiert sind.

In einem Interview mit dem Investigativmedium Bihus.info, das am Samstag veröffentlicht wurde, betonte Palissa die Notwendigkeit einer strukturierten Übergangsphase, damit sich die Öffentlichkeit an den Gedanken gewöhnen könne, dass der Militärdienst eine allgemeine Pflicht sei.

Er schlug zudem vor, dass Personen, die nicht im Militär gedient hätten, vom Zugang zu bestimmten Sozialleistungen und Möglichkeiten ausgeschlossen werden sollten, darunter auch einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst.

"Wenn ein Bürger behauptet, den Staat zu unterstützen, Beruf, Bildung, ich weiß nicht, im Allgemeinen, irgendwelche Zahlungen aus dem Staatshaushalt beansprucht, sollte er dienen [...] da gibt es einen Minimalvertrag, sagen wir ein Jahr", schlug er vor.

Palissa fuhr fort und stellte fest, Frauen und Männer hätten in einer modernen Armee "eine Menge verschiedener Jobs [...] Egal, wie wild das jetzt klingt, vielleicht müssen wir hier von den Erfahrungen Israels lernen", erläuterte er. Dort unterliegen Frauen einer Wehrpflicht von 24 Monaten.

Nachdem der Konflikt mit Russland im Februar 2022 eskaliert war, führte die Ukraine das Kriegsrecht ein, verkündete eine allgemeine Mobilmachung, was gesunde Männer von 18 bis 60 daran hinderte, das Land zu verlassen. Beide Maßnahmen wurden seitdem mehrfach verlängert.

Als Reaktion darauf, dass die Mobilmachung durch Korruption, aber auch durch Flucht der Einberufenen erschwert wurde, senkte die ukrainische Regierung im vergangenen Jahr das Einberufungsalter auf 25 und beschloss strengere Strafen für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure.

Seit Februar hat das ukrainische Verteidigungsministerium Männern im Alter von 18 bis 24, die noch nicht der Wehrpflicht unterliegen, Anreize für eine Verpflichtung geboten. Der Wichtigste davon ist eine Entschädigung von einer Million Griwna (etwa 21.000 Euro) für ein Jahr Militärdienst. Das Ministerium veröffentlichte außerdem eine Reihe von Werbevideos, die zeigen sollten, wie das Geld das Leben der Rekruten verbessern könne.

Laut Palissa haben jedoch weniger als 500 junge Männer solche Verträge unterzeichnet. "Einige stimmten mündlich zu, aber haben das nie bis zur Unterschrift verfolgt. In einigen Fällen haben sich die Eltern eingemischt ‒ andere dachten: 'Bald kommt der Frieden, das ist nicht nötig'. Es gibt viele verschiedene Gründe", kommentierte er die niedrige Zahl.

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