Gesellschaft

Kein Profit mehr mit LGBTQ – Konzerne ziehen sich von Trans-Paraden zurück

In den USA führen politischer Druck und wirtschaftliche Verunsicherung dazu, dass immer mehr Unternehmen ihr Sponsoring für LGBTQ-Paraden aufgeben oder einschränken. Einige Konzerne lassen ihre Logos von LGBTQ-Veranstaltungen und Werbematerialien sogar wieder entfernen.
Kein Profit mehr mit LGBTQ – Konzerne ziehen sich von Trans-Paraden zurück© Youtube Screenshot: Coca-Cola & Pride: Christopher-Street-Day 2019 / https://www.youtube.com/watch?v=w93ABS97XrM

Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtete, hätten große Konzerne im Jahr 2025 ihre Unterstützung für die New York City "Pride"-Veranstaltungen zurückgefahren. Unter wachsendem politischen Druck und wirtschaftlicher Unsicherheit würden Unternehmen ihre LGBTQ-Sponsoringaktivitäten überdenken.

Demnach wird der Finanzdienstleistungsriese Mastercard sein Platin-Sponsoring für den jährlichen LGBTQ-Marsch in der Stadt nicht verlängern. Allerdings wolle das Unternehmen trotz der Kürzung weiterhin an der Parade im Juni und anderen Veranstaltungen teilnehmen. Schließlich unterstütze Mastercard ja alle möglichen Gruppierungen. Das Wall Street Journal zitierte dazu eine Unternehmenssprecherin mit den Worten:

"Mastercard ist ein langjähriger Unterstützer der vielen Gemeinschaften, denen unsere Mitarbeiter angehören, einschließlich der LGBTQIA+-Gemeinschaft auf der ganzen Welt."

Auch PepsiCo, Nissan, Citi und PricewaterhouseCoopers würden laut WSJ ihr Sponsoring in diesem Jahr nicht verlängern. Viele Konzerne zögen sich aktuell jedoch nicht vollständig zurück. Einige würden noch ihre bezahlte Präsenz in Form von Markenständen oder der Unterstützung kleinerer "Pride"-Veranstaltungen beibehalten. Nach Aussage eines Unternehmenssprechers von Nissan sei die Kürzung Folge einer umfassenderen Überprüfung der Marketing- und Vertriebsausgaben. Auch andere LGBTQ-Veranstaltungen wie zum Beispiel in St. Louis und San Francisco verlören wichtige Sponsoren, darunter die  Getränkehersteller Anheuser-Busch InBev und Diageo. Letzterer wird sein Sponsoring im Moment noch mit seiner Marke Smirnoff fortsetzen.

Die Co-Vorsitzende der United States Association of Prides, Eve Keller, führte den Rückzug der Konzerne auf "vielschichtige" Faktoren zurück. Ihr zufolge gehörten dazu politischer Druck auf Initiativen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) und wirtschaftliche Verunsicherung aufgrund der jüngsten Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Wie Keller dem Journal mitteilte, habe die Furcht vor politischen Gegenreaktionen bei einigen Unternehmen sogar dazu geführt, ihre Logos von offiziellen Pride-Materialien entfernen zu lassen.

Nach Änderungen an den Sponsorenpaketen von NYC Pride beinhalteten diese keinen Zugang mehr zu bestimmten Marketing-Veranstaltungen. Auch dies habe zur Entscheidung einiger Unternehmen beigetragen, ihre Verträge nicht zu verlängern. Das berichteten mit dem Thema vertraute Quellen gegenüber dem Wall Street Journal.

Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage von Gravity Research planen fast 40 Prozent der Führungskräfte, ihre "Pride"-bezogenen Aktivitäten in diesem Jahr zu reduzieren – ein deutlicher Anstieg gegenüber 9 Prozent im letzten Jahr. Als Hauptgrund für die Stornierungen wurden Bedenken wegen möglicher DEI-Untersuchungen (DEI steht für: Diversity, Equity, Inclusion) durch die Regierung genannt, gefolgt von möglichen Gegenreaktionen konservativer Aktivisten und Verbraucher, so die Umfrage.

Ungeachtet der sich verändernden Situation hätten laut WSJ aber auch zwei Drittel der letztjährigen Sponsoren des NYC Pride für 2025 wieder zugesagt. Der Target-Konzern, der letztes Jahr mit Boykotten konfrontiert war, werde seine Unterstützung sogar erneuern und als Platin-Sponsor zurückkehren.

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