Deutschland: Millionen Impfdosen vor dem Verfallsdatum
Wie aus einer Anfrage des für Gesundheit zuständigen Unions-Fraktionsvize Sepp Müller (CDU) an das Bundesgesundheitsministerium hervorgeht, die dem Tagesspiegel vorliegt, werden in Deutschland in den nächsten Monaten Millionen von Impfdosen verfallen, sofern sie nicht vorher "verimpft" werden können. Die Antworten aus dem Gesundheitsministerium zeigen zudem, dass es auf Bundesebene keine Übersicht gibt, wie viele der an niedergelassene Ärzte gelieferten Impfstoffe mittlerweile bereits vernichtet werden mussten. Seit dem Antritt von Karl Lauterbach (SPD) als Bundesgesundheitsminister veröffentlicht das Ministerium keine Zahlen mehr zu vorrätigen und lieferbaren Impfstoffen.
Bekannt ist jedoch, dass die vorige Bundesregierung bis Ende vergangenen Jahres insgesamt 554 Millionen Impfstoffdosen bestellt hatte, die teils 2022 oder 2023 geliefert werden sollen. Mit Amtsantritt der "Ampel"-Koalition bestellte Lauterbach im Dezember dann im Rahmen der Impfkampagne weitere Millionen Impfdosen. Allein mit den im ersten Quartal gelieferten Impfstoffdosen könnten laut Tagesspiegel sofort mehr als 100 Millionen Booster-Impfungen oder 81 Millionen Erstimpfungen an Kindern und Erwachsenen durchgeführt werden.
Damit dürften derzeit aber immer noch viele Millionen Impfdosen in den Lagern liegen. Doch laut der schriftlichen Anfrage Sepp Müllers weisen "alle im Dezember 2021 an das zentrale Lager des Bundes gelieferten" BioNTech-Impfstoffe "ein Verfalldatum im Mai oder Juni 2022" auf. Knapp über 40 Millionen ab Januar gelieferten Dosen würden im Juli und August verfallen, Impfstoffe für Kinder im Juni und Juli. Die Verwendbarkeit der ab Dezember gelieferten Moderna-Impfstoffdosen läuft zwischen Juli und Oktober ab.
Die Nachfrage nach Impfungen dürfte in der nächsten Zeit jedoch kaum steigen, zudem wären die vorhandenen Lagerbestände durch neue Optionen auf an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe im Herbst ohnehin obsolet. Auf Nachfrage Müllers hieß es weiter, dass in den zentralen Lagern des Bundes seit Dezember "keine Impfstoffe vernichtet" worden seien. Aus der Anfrage geht aber auch hervor, dass die Bundesregierung keine Übersicht darüber hat, wie viele der in Arztpraxen gelagerten Impfstoffe letzten Endes verimpft wurden. Bekannt ist jedoch zumindest, dass in einigen Bundesländern bereits abgelaufene Vakzine vernichtet werden mussten.
Ein Teil der gelagerten und hierzulande nicht verwendeten Impfstoffe wird die Bundesregierung wohl ins Ausland spenden. Bis Ende des Jahres wolle man 175 Millionen Impfstoff-Dosen abgeben, "den Großteil davon an den multilateralen COVAX-Mechanismus". Im Vorfeld des Treffens der EU-Gesundheitsminister am Dienstag in Brüssel erklärte Lauterbach auch, dass es derzeit in der ganzen EU zu viel Impfstoffe gebe, die auch kaum noch gespendet werden können, da die Abnahme durch die entsprechenden Länder stocke:
"Somit müssen wir befürchten, dass in Europa Impfstoff vernichtet werden muss."
Auf die Situation innerhalb Deutschlands ging er jedoch dabei nicht ein.
Demnach könnte sich Lauterbach demnächst mit der Frage nach den Kosten für die Impfstoff-Bestellungen konfrontiert sehen. Im aktuellen Haushaltsentwurf sind bereits 6,2 Milliarden Euro für die Beschaffung von Impfstoffen vorgesehen, im Dezember bekam Lauterbach vom Finanzministerium zusätzlich 2,2 Milliarden Euro für weitere Bestellungen. Kürzlich mahnte auch die Grünen-Abgeordnete und Radiologin Paula Piechotta (als Berichterstatterin für den Etat des Bundesgesundheitsministeriums im Haushaltsausschuss), es müsse jene Zeit, um weiter das "Geld mit vollen Händen auszugeben", nun endlich vorbei sein.
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