Nach E-Scooter-Ausflug durch Nürnberg: 3.000 US-Soldaten erhalten Alkoholverbot und Hausarrest
Gegen rund 3.000 US-Soldaten, die gesamte 1. Panzerbrigade der 3. Infanteriedivision, wurde ein Alkoholverbot und eine abendliche Ausgangssperre verhängt. Zudem wurde eine Schulung angeordnet, um die Truppe auf Linie mit den deutschen Gesetzen zu bringen. Denn gemäß diesen Gesetzen darf man auch mit E-Scootern nicht betrunken fahren. Genau das haben mehrere der Gäste aus den USA aber getan.
Am Wochenende des 4. Juli hatten einige Soldaten den US-Nationalfeiertag mit einer nicht zu geringen Menge an Alkohol begossen. Anschließend unternahmen sie auf E-Scootern eine Spritztour durch Nürnberg, und hatten sich mit Trunkenheit am Steuer erwischen lassen. Denn E-Scooter werden hierzulande hinsichtlich der Promillegrenze mit Kraftfahrzeugen gleichgesetzt.
"Für unsere Mission im europäischen Einsatzgebiet ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir in unseren Verbänden für Ordnung und Disziplin sorgen", teilte Major Patrick Connelly, der Sprecher der Brigade, in einer Erklärung vom Mittwoch mit.
"Diese Einschränkungen werden sicherstellen, dass wir unsere Einsatzbereitschaft aufrechterhalten und gute Gäste bei unserem Gastland bleiben."
Seit ihrem Eintreffen im März waren fünf Soldaten der Trunkenheit am Steuer beschuldigt worden. An diesem Wochenende soll zu diesem Thema nun eine Schulung stattfinden. Laut dem Sprecher der US-Armee in Europa, John Tomassi, werde der Vorfall vom 4. Juli aktuell untersucht. Die Führung der Brigade habe die Disziplinarmaßnahme ergriffen, "um sicherzustellen, dass die Soldaten die Regeln des Gastlandes verstehen."
Die Soldaten der 1st Armored Brigade Combat Team, 3rd Infantry Division, waren im März in das bayerische Grafenwöhr eingeflogen worden, um Europa vor einem russischen Vormarsch zu schützen. Sie sind Teil der rund 20.000 US-Soldaten, die seit Ende Februar zusätzlich nach Europa gekommen sind. Die vorübergehende Einschränkung des Alkoholkonsums und der nächtlichen Ausflüge für die US-Soldaten trat am 7. Juli in Kraft.
Beinahe ironischerweise hat Oberst Dmitri Mitroschin, der Leiter des wissenschaftlichen Zentrums für Verkehrssicherheit des russischen Innenministeriums, fast zeitgleich vorgeschlagen, das Fahren mit Elektrorollern auch an russischen Schulen in den Lehrplan aufzunehmen.
Laut Statista hat es hierzulande von Januar bis März 2021 bei der Verwendung von E-Scootern 356 Unfälle mit Personenschaden gegeben. Fast 50 Personen wurden in diesem überschaubaren Zeitraum bei Unfällen mit E-Rollern schwer verletzt.
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