KBV-Vorsitzender Andreas Gassen gegen weitere Isolations- und Quarantänepflicht
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen möchte alle Corona-Isolations- und -Quarantänepflichten bis auf Weiteres aufgehoben sehen. Dies sagte er am Samstagmorgen in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), wie die dpa berichtete.
Damit könne man vielerorts die Personalengpässe lindern. Im Interview mit der NOZ führte er hierzu aus:
"Wir müssen zurück zur Normalität. Wer krank ist, bleibt zu Hause. Wer sich gesund fühlt, geht zur Arbeit. So halten wir es mit anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe auch."
Ihm widersprach laut dpa der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz Eugen Brysch, der ihm Opportunismus und ein Spiel mit der Gesundheit der Menschen vorwarf. Brysch entgegnete dem KBV-Vorsitzenden:
"Die Isolation schützt. Denn so wird verhindert, dass sich andere anstecken."
Brysch zufolge würde man bei der Aufhebung der Quarantänemaßnahmen noch mehr Infektionen und damit noch mehr Long- und Post-COVID-19-Fälle riskieren, von denen es schon über fünf Millionen Fälle unter den Genesenen gebe.
Dagegen argumentierte Gassen, dass es zwar hohe Infektionszahlen und aufgrund verringerter Testung womöglich täglich auch viele unerkannte Ansteckungen gebe, aber die Verläufe seien fast immer mild. Gassen bezeichnete die Omikron-Virusvariante deshalb "fast als Friedensangebot des Virus".
"Das Problem sind also nicht die vielen Infektionen, sondern, dass positiv Getestete auch ohne Symptome mehrere Tage zu Hause bleiben, in Isolation geschickt werden. Dadurch entstehen die Personalengpässe in den Kliniken und anderswo."
Schließlich konstatierte der KBV-Chef, dass sich in Europa nur noch in Deutschland über einen Corona-Notstand aufgeregt werde:
"Aber wir können uns nicht dauerhaft vor dem Virus verstecken. Und wir sind das letzte Land in Europa, das noch derart aufgeregt über einen Corona-Notstand diskutiert", stellt er im Interview fest.
Wie die Welt heute dazu schrieb, habe Gassen im Interview mit der NOZ auch schwere Vorwürfe gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach erhoben. Dieser hatte laut Gassen viel zu viele Impfdosen für den Herbst bestellt. Dabei habe der KBV-Chef auch in Frage gestellt, ob eine zweite Booster-Impfung für Jüngere überhaupt sinnvoll wäre.
Die KBV warf dem Bundesgesundheitsminister inzwischen insgesamt eine falsche Impfstrategie vor, berichtete die Welt weiter. Mit dieser Impfstrategie würden bis zu hundert Millionen Euro verschwendet. Obendrein plane Lauterbach für den kommenden Herbst und Winter 60 Millionen Impfungen ein, obwohl laut KBV-Berechnung nur mit höchstens 30 Millionen zu rechnen sei.
Dementsprechend sei das Ziel der Bundesregierung unrealistisch. Außerdem sei von 200 Millionen Dosen Impfstoffen die Rede, die Lauterbach laut Medienberichten bestellt habe. Gassen zufolge ist als Folge
"zu erwarten, dass Impfstoff im Wert von möglicherweise hundert Millionen Euro oder mehr weggeworfen werden muss".
Schließlich gab die Welt noch die Kritik des Kassenärztechefs am Rat des Gesundheitsministers an unter 60-Jährige weiter. Lauterbach hatte dieser Altersgruppe geraten, sich rasch zweite Booster-Impfung zu holen.
Gassen hält dies für falsch. Seiner Meinung nach ist Lauterbach mit diesem Rat auch "ziemlich exklusiv unterwegs".
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