Deutschland

116 Prozent Preisaufschlag zum 1. Oktober: Kölner Konzern Rheinenergie macht Ernst

Die Deutschen dürfen sich auf weitere massive Preiserhöhungen im Energiesektor einstellen. Insbesondere Erdgas wird deutlich teuer. Den Anfang macht nun der Kölner Konzern Rheinenergie. Zahlreiche Versorger in anderen Städten wollen nun nachziehen.
116 Prozent Preisaufschlag zum 1. Oktober: Kölner Konzern Rheinenergie macht ErnstQuelle: www.globallookpress.com © Rene Traut

Um mehr als 116 Prozent steigen die Erdgaspreise des Kölner Versorgers Rheinenergie zum 1. Oktober, berichtet das Handelsblatt am Mittwoch. Rheinenergie-Vertriebsvorstand Achim Südmeier begründet die enorme Verteuerung mit den Worten:

"Wir haben auf der Gaseinkaufsseite Mehraufwendungen von über 700 Millionen Euro."

Folglich führe kein Weg daran vorbei, diese jetzt an seine Kunden weiterzugeben, denn die Lage sei "sehr angespannt". 

Der Konzern aus Nordrhein-Westfalen hatte als erstes der großen Stadtwerke seine Grundversorgungstarife deutlich angehoben - die Kunden müssen nun 18,3 Cent je Kilowattstunde (kWh) bezahlen. Kurz nach den Kölnern haben auch die Wuppertaler Stadtwerke und die Energieversorgung Oberhausen (evo) deutliche Preiserhöhungen angekündigt.

In der Folge zahlen evo-Kunden im Grundversorgungstarif künftig 14,49 Cent (plus 33 Prozent) Arbeitspreis je Kilowattstunde. Bei den Stadtwerken Wuppertal sind es sogar 50 Prozent mehr. Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen resümiert:

"Es gibt eine größere Preiserhöhungswelle [...] Es werden definitiv noch viele Stadtwerke nachziehen."

Auch im Süden müssen Verbraucher für Energie bald noch tiefer in die Tasche greifen. Die Stadtwerke München (SWM) arbeiten ebenfalls an höheren Tarifen. "Wir gehen davon aus, dass die Endkundenpreise für Erdgas weiter steigen werden", teilt der Versorger auf Anfrage des Handelsblatts mit. Weiterhin sei eine Entspannung auf den Energiemärkten bis auf Weiteres nicht absehbar. Bereits jetzt zahlen die Münchner mehr als 21 Cent pro kWh. Eine erneute "Anpassung" wäre bereits die dritte Preiserhöhung innerhalb von 12 Monaten.

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