Bundesbankpräsident warnt vor zweistelliger Inflation im Herbst
Laut Einschätzungen des Bundesbankpräsidenten Joachim Nagel könnte die Inflation in Deutschland in den Herbstmonaten zweistellige Werte erreichen. Gegenüber der Rheinischen Post sagte Nagel am Samstag:
"Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket laufen aus, das dürfte die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen."
Die Gasumlage komme, im Gegenzug solle die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt werden, was wiederum die Preise dämpfe. Nagel ergänzte:
"In Summe ist in den Herbstmonaten sogar eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich."
Nagel machte die historische Dimension deutlich:
"Zweistellige Inflationsraten wurden in Deutschland das letzte Mal vor über siebzig Jahren gemessen."
Im vierten Quartal 1951 habe die Inflationsrate nach den damaligen Berechnungen bei elf Prozent gelegen. Auch für das kommende Jahr gibt der Bundesbankpräsident keine Entwarnung:
"Das Thema Inflation wird 2023 nicht verschwinden."
Russland habe seine Gaslieferungen drastisch reduziert, und die Preise für Erdgas und Elektrizität seien stärker gestiegen als erwartet. Nachdem im Gesamtjahr 2022 die Inflationsrate nach europäischer Berechnung bei acht Prozent liegen dürfte, erwartet Nagel für das kommende Jahr eine Rate von sechs Prozent.
Nagel forderte weitere Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die nächste Sitzung findet am 8. September statt. Eine Zahl für eine mögliche Zinserhöhung wollte Nagel nicht nennen. Er erklärte:
"Entscheidend wird sein, die mittelfristigen Inflationserwartungen stabil bei zwei Prozent zu halten. Ich bin davon überzeugt, dass der EZB-Rat die dafür notwendigen geldpolitischen Maßnahmen ergreift."
Im Juli hatte die EZB die Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Für die konjunkturelle Entwicklung zeigt sich Nagel pessimistisch:
"Wenn sich die Energiekrise zuspitzt, erscheint eine Rezession im kommenden Winter wahrscheinlich."
Die Tarifpartner rief er zu "verantwortungsvollen Tarifabschlüssen" auf.
Mehr zum Thema – Scholz: "Niemand in diesem Land hat vor, dass auf Demonstranten geschossen wird"
(rt de/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.