Ukraine befiehlt Panzer – Kanzler Scholz folgt und liefert
Von Uli Gellermann
Zwar wird die deutsche Außen- und Kriegspolitik in den USA gemacht, aber die Public Relation für die Ausweitung des Ukraine-Kriegs darf vom ukrainischen Botschafter Alexei Makejew in den ARD-Tagesthemen verkündet werden. Mit fröhlichem Grinsen erzählt er der untertänigen Caren Miosga: "Glaube, die Panzerkoalition entsteht gerade." Vor allen anderen kann der ukrainische Statthalter der USA in Deutschland die weitere Verschärfung des Krieges melden.
Bester Kampfpanzer weltweit
Schon seit Tagen überschlugen sich deutsche Medien vor lauter Begeisterung über den Leopard-Kampfpanzer. Was ihn "so besonders macht", wusste die ARD-Tagesschau zu melden: Schnell sei er, wendig und gut zu reparieren. Die Tagesschau-Redaktion platzte vor lauter Stolz:
"Diese Panzer sind vor allem in den moderneren Versionen dem russischen Gerät überlegen und können den Gegner im Kampf zerstören. Der 'Leopard' gilt unter Fachleuten dafür in seiner jeweiligen Generation als bester Kampfpanzer weltweit."
Im falschen Film
Der ehemalige Oberkommandierende der US-Armee in Europa Ben Hodges machte im US-Radiosender NPR deutlich, dass die Ukraine damit zu einem Schlag gegen den von Russland eroberten Korridor vom Donbass zur annektierten Halbinsel Krim ausholen könnte. Dazu könne die Ukraine mit westlichen Kampfpanzern einen schwer gepanzerten Verband bilden, "die Speerspitze einer Truppe, die die russischen Linien in Richtung Mariupol durchbrechen könnte". Man wähnte sich im falschen Film, wie in Hitlers "Deutschen Wochenschau". Und wer weiß, dass der Leopard die technischen Gene einer Porsche-Entwicklung in sich trägt, des "Königstigers", der letzten Wunderwaffe im zweiten Weltkrieg, der wundert sich über nichts mehr.
Blutige Frühjahrsoffensive
"Eine fürchterlich blutige Frühjahrsoffensive" erwartet der frühere NATO-General Hans-Lothar Domröse. Von einer möglichen blutigen Antwort der russischen Armee mag offiziell niemand sprechen. Aber anders als die kriegsbesoffenen deutschen Medien und Politiker ist die deutsche Bevölkerung skeptisch: Im aktuellen Deutschland-Trend für das ARD-Morgenmagazin sprach sich nur eine knappe Mehrheit dafür aus, der Ukraine schwere Kampfpanzer zu liefern. Wenn man berücksichtigt, dass diese Mehrheit unter einem seit Monaten andauernden Trommelfeuer über alle Kanäle zustande gekommen ist, dann weiß man, dass die Medien ihr Ziel noch nicht komplett erreicht haben.
Kissinger-Friedensplan?
"Naht der Kissinger-Moment für einen Friedensplan?", fragt der Sender n-tv und untermauert die Kissinger-Position mit einem Zitat des US-Generalstabschef Mark Milley - immerhin der ranghöchste Militär der USA -, der schon vor Weihnachten verblüffend offen sagte:
"Die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Sieges der Ukraine, definiert als Rauswurf der Russen aus der gesamten Ukraine, einschließlich der von ihnen beanspruchten Krim, ist in absehbarer Zeit nicht hoch."
Endkampf offenkundig auf deutschem Boden
Von Verhandlungen will eine Mehrheit in Medien und Politik nichts wissen. Doch während der Kampf gegen Russland bisher bis zum letzten Ukrainer geführt werden sollte, wollen Existenzen wie Hofreiter und Marie-Agnes Strack-Zimmermann den Endkampf offenkundig auf deutschem Boden austragen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagt unverhohlen, wo die Reise hingeht: "Russland muss wissen, dass ein Atomkrieg niemals gewonnen werden kann." Den sichersten US-Atombunker der Welt gibt es in Cheyenne Mountain im US-Bundesstaat Colorado. Vielleicht hat Stoltenberg ja dort ein Plätzchen gebucht.
Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern grundieren seine Medienkritik. Er ist Herausgeber der Internetseite RATIONALGALERIE.
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