Rüstungsnärrin Strack-Zimmermann hält sich für "die Allergeilste" – "Kriegsgeilste" passt auch
Bei der jährlichen Karnevalssitzung in Aachen, das in den Corona-Jahren 2021 und 2022 als größeres Event abgesagt wurde, glänzen regelmäßig geladene A- und B-Promis der Polit- und Medienwelt mit individuellen Maskeraden und gegebenenfalls erbetenen Reden an das erheiterte Saalpublikum. Für das Jahr 2023 präsentierte sich die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann als Vampir verkleidet. Gleich zu Beginn ihrer Rede konfrontierte sie die Zuhörer mit dem ersten Schüttelreim:
"Spieglein, Spieglein in der Hand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Frau Vorsitzende, Ihr seid die Schönste hier, doch Flintentine – ach nee, Pistolenboris – auf der harten Höh' ist noch 1.000 mal schöner als Ihr."
Unmittelbar im Anschluss erfolgte dann folgende Selbsteinschätzung, die vermeintlich als rein humoristische Formulierung beabsichtigt war:
"Ach Spieglein, mich interessiert es einen Driss, wer unter mir Minister iss. Als Mensch, als Frau, als Silberrücken, konnt' ich schon Düsseldorf entzücken.
Von Kopf bis Fuß ganz formidabel, ohne Zweifel ministrabel. In jeder Talkshow ein Gewinn, weil ich die Allergeilste bin."
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) erläuterte bezugnehmend auf die "für markige Sprüche" bekannte Politikerin:
"Gerade sie ist seit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine immer wieder eine gefragte Stimme und Meinung. Dass das manchen Menschen so nicht passt, scheint auch Strack-Zimmermann nicht entgangen."
Für t-online stand fest: "Strack-Zimmermann verblüfft mit Kostümierung". Die Politikerin, "passend bissig, stahl allen die Show". Die Deutsche Presse-Agentur schrieb, dass die Politikerin "für stramme Sprüche" bekannt und bei ihrer Rede "bei der markigen Linie" geblieben sei. Für die Rheinische Post stach beim Auftritt hervor, dass Strack-Zimmermann die "toxische Männlichkeit in der Politik in den Fokus" genommen habe. Auszüge aus der Rede, im Visier dabei Markus Söder von der CSU und der CDU-Politiker Friedrich Merz:
"Ich komme heut' als Königin, weil ich derzeit böse bin. Böse auf der Zwergen Schar, die toxisch' Männlichkeit gebar. Ihr kennt die Zwerge, die ich meine, mit ihrem Ego nah der Beine. Manche dieser Zwergenfritzen seh' ich in diesem Saale sitzen."
An Markus Söder gerichtet:
"Da gibt's den Bergzwerg, der in Bayern wacht, das Zerrbild tumber Manneskraft, sucht täglich für sich neue Themen, oszilliert stets in Extremen."
An den anwesenden Friedrich Merz adressiert:
"Von Bayern schnell ins Sauerland, zum Flugzwerg aus dem Mittelstand. Den wollte zweimal keiner haben, weil er nur schwerlich zu ertragen. Noch so ein alter, weißer Mann, der glaubt, dass er es besser kann. Die Sitten, so moniert er voller Trauer, sind nicht mehr wie bei Adenauer.
Nach außen bürgerlicher Schein, im Herzen aber voll gemein. Wer vor Krieg geflohen ist, verhöhnt er als Sozialtourist. Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschulpascha und alle Klima-Aktivisten sind für ihn nur Terroristen."
Ein Kolumnist der Berliner Zeitung kommentierte begeistert: "Strack-Zimmermann 6:0 Merz."
Strack-Zimmermann 6:0 Merz 🍿🫳🎤 pic.twitter.com/uwWS8UgLS2
— Maurice Höfgen (@MauriceHoefgen) February 7, 2023
Sophia Ostner, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der SPD-Bundestagsfraktion, stellte fest: "Strack-Zimmermann rasiert Merz. Herrlich." Ein Mitarbeiter des WDR-Formats "Aktuelle Stunde" fasste die Saalreaktionen zusammen mit den Worten: "Das Publikum zwischen Szenenapplaus und Buhrufen – und Merz regungslos". Den russischen Präsidenten Wladimir Putin attackierte Strack-Zimmermann ebenfalls frontal polemisch:
"Nun weiß ein jedes Frauenzimmer, and're Zwerge sind noch schlimmer. Weitet man den Blick global, wird mancher Zwerg ganz asozial. Der Wodkazwerg scheint zu vereinen, was Männer toxisch lässt erscheinen. Er wurd' darüber Kriegsverbrecher, ein klarer Fall für'n Schierlingsbecher. Bei ihm ging's auch mal harmlos los(s), halb nackig auf 'nem hohen Ross."
Strack-Zimmermann resümierte ihren Auftritt mit der Belehrung:
"Übrigens: Karneval ist seit jeher ein Mittel, um Krisenzeiten mit Humor und scharfer Ironie zu verarbeiten. Würden wir unseren Alltag jeder Krise und den Despoten dieser Welt beugen, hätten wir ein Leben lang nichts mehr zu lachen."
Viele Nutzer in den sozialen Medien sahen den Auftritt eher skeptisch bis anmaßend. Der Journalist Ernst Wolff fragt: "Ist es möglich, einen solchen Auftritt an Primitivität, abstoßendem Zynismus und Menschenverachtung zu übertreffen?" Weitere Einschätzungen lauteten:
- "Amüsement während Tausende krepieren und elend sterben, eine Kriegstreiberin der widerlichsten Art."
- "Als Allergeilste hängt sie, wtf?, bei Rheinmetall in Spinden als Pin-up."
- "Dumm ist sie nicht, sie ist rhetorisch trainiert, jedoch ist sie gefährlich, weil sie Bürger die nicht hinterfragen hinter die 'Fichte' lockt. Sie manipuliert!"
- "Die meint wohl, dass sie die kriegsgeilste ist!"
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