Der Untergang des Abendlandes – Wie die neuen Weltenretter das Erbe von Generationen verspielen
Von Michael Hüter
Die klebrigen Klima-Aktivisten dieser Tage repräsentieren nicht die erste Generation, die sich als die "letzte" verstand. Endzeitprognosen gab es in vielen Epochen der Menschheit, sie finden sich etwa in Nietzsches Dekadenz-Kritik oder im Werk von Oswald Spengler, später auch in den vielfachen Warnungen vor einem Ökozid. Sicher ist aber: Wie die derzeit tonangebenden Generationen – die hohen und mittleren Altersstufen – alles, was vorher aufgebaut wurde, in einem Affentempo zunichte machen, das ist das Allerletzte.
Das Zerstörungswerk vollzieht sich auf allen Ebenen: wirtschaftlich, sozial, kollektiv-psychisch und kulturell, aber auch ganz banal durch Krieg und andere Formen des organisierten Tötens. Kinder werden, wo sie überhaupt noch geboren werden, beiseitegeschoben, traumatisiert oder verheizt. Der Niedergang Europas ist – wegen der großen Fallhöhe dieses einstmals sehr weit entwickelten Kontinents – besonders auffällig.
Die Ursachen für diese verheerende Entwicklung sind vielfältig. Zu den gravierendsten gehört aber die über Jahrhunderte praktizierte Erziehung zum Gehorsam – und die Bereitschaft der Bürger, sich erziehen zu lassen. So erklärt Hannah Arendt in ihrem Essay: "Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I : Die Krise in der Erziehung":
"Die Rolle, die Erziehung in allen politischen Utopien seit dem Altertum spielt, zeigt, wie nahe es liegt, die Erneuerung einer Welt mit den von Geburt und Natur Neuen beginnen zu lassen. (...) Aber auch die Kinder, die man zu den Bürgern eines utopischen Morgen erziehen will, schließt man in Wahrheit aus der Politik aus. Indem man sie auf etwas Neues vorbereitet, schlägt man den Neuankömmlingen ihre eigene Chance des Neuen aus der Hand."
Zwei große literarische Dystopien des 20. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Jahrhunderts, George Orwells "1984" und Aldous Huxleys "Schöne neue Welt", sind seit Jahren wieder und so häufig wie noch nie in aller Munde und ins Bild gesetzt. Nicht nur "alternative", sondern auch staatliche Medien bis hin zu ARTE haben zahlreiche Dokumentationen über Person und Werk dieser beiden Autoren und Visionäre veröffentlicht.
Der Corona-Komplex, Klaus Schwab und Co mit "Great Reset", Transhumanismus und – nicht nur politische – Dekadenz, wohin das Auge reicht und der Verstand endet, haben es ermöglicht und fast vollständig vollbracht: Europa auf dem Wege zu China 2.0. – Es fehlen nur noch digitales bedingungsvolles Grundeinkommen (Social Credit System), Gesichtserkennungskameras an jeder und der letzten Ecke, digitales Zentralbankgeld und –voilà – es ist endlich vollbracht:
Der neue Totalitarismus "à la Davos", kredenzt von Schwab, Leyen, Gates, WEF, WHO und Co, die Liste ist nicht vollständig, wird uns alsbald fast alles geraubt haben. Freiheit, Menschenwürde und auch jeglichen Besitz. Denn, wie ja mittlerweile fast jeder weiß, prophezeit uns WEF-Chef Klaus Schwab: "Im Jahr 2030 werden Sie nichts besitzen und glücklich sein."
In dieser "schönen neuen Welt" à la WEF und sonstiger Personen und Institutionen werden die 99 Prozent Besitzlosen vor allem eines nicht sein: Glücklich. Oder doch? – Die neue Parole lautet jedenfalls: Unglück ist Glück!
Zurück zu George Orwell und "1984". An zentraler Stelle des Werkes stehen unmissverständlich die Parolen des "Ministeriums für Wahrheit": Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke!
2020 bis 2022: "Krieg ist Frieden", so die Ukraine-Kriegspropaganda Deutschlands, Englands und anderer Staaten, "Freiheit ist Sklaverei", siehe "Corona-Schutzmaßnahmen", Lockdowns, kollektive Impfnötigung et cetera, und "Unwissenheit ist Stärke". Die letzte Parole beschreibt mittlerweile nahezu jeden Politiker der USA und Europas. Gleich welcher Ideologie oder "Farbe". Links ist Rechts! Totalitarismus ist Demokratie!
Auch unsere westlichen "Spektakeldemokratien", so Giorgio Agamben, haben sich pervertiert und sind an ihr Ende gekommen. Zudem kommt noch, was sich vermutlich nicht einmal Orwell und Huxley in dieser Totalität haben träumen lassen: Gesund ist krank! – Siehe die neue Begriffsnormalität "symptomlos infiziert" oder "symptomlos erkrankt".
Wie schon andere Autoren und Kommentatoren der letzten Monate und Jahre festgestellt haben: Die beiden Dystopien "1984" und "Schöne neue Welt" haben sich nicht nur in vielen Teilen der Welt realisiert, sondern sie verschmelzen, wie auch die beiden menschenverachtenden Ideologien Kapitalismus und Kommunismus. Das totalitäre China als neuerdings leuchtendes Vorbild nicht nur für Klaus Schwab, Ursula von der Leyen, Bill Gates und Co, sondern auch für Politik von "links", "grün" bis "konservativ" und vor allem die Tech-Giganten, allen voran Mr. "Big Brother" höchstpersönlich: Youtube. Die Videolöschungsorgien von Seiten Youtubes in den Jahren 2020 und 2021, Stichwort "digitale Bücherverbrennung", lassen die analogen Bücherverbrennungen des 20. Jahrhunderts durch Nationalsozialisten und Kommunisten sprichwörtlich "alt aussehen".
"1984" und "Schöne neue Welt" sind nahezu vollbracht. So weit, so "gut".
Was mich als Historiker und Kindheitsforscher wirklich verwundert: Um ein drittes und ebenso epochales kulturhistorisches Werk des 20. Jahrhunderts ist es vor allem in Europa – auch unter Intellektuellen und sonstigen kritischen Geistern – gänzlich still geworden: "Der Untergang des Abendlandes" von Oswald Spengler. Orwells "1984" erschien im Jahre 1949, "Brave New World" ("Schöne neue Welt") in englischer Ausgabe 1932 und Spenglers Kultur-Dystopie "Der Untergang des Abendlandes" erschien bereits von 1918 bis 1922.
Bekanntlich zählt der Prophet im eigenen Land herzlich wenig. Aber 100 Jahre nach Verlegung dieses oft wegen seines "Kulturpessimismus" kritisierten Werkes und angesichts der kollektiven Massenhypnose im Namen einer "Pandemie" stellt sich die Frage, ob sich Spenglers Prophezeiung des Untergangs der abendländischen, sprich europäischen Kultur nicht gerade doch vor unser aller Augen "plötzlich und unerwartet" vollzieht.
In meinem 2018 erstmals erschienenen Buch "Kindheit 6.7" schrieb ich zu Oswald Spenglers Werk Folgendes:
"Manches historische Detail und einige Thesen in Oswald Spenglers Untergang des Abendlandes sind heute widerlegt oder streitbar. Aber der Gesamtbefund, den der Kulturphilosoph in dem Kapitel Städte und Völker stellt, ist von zeitloser und bestehender Richtigkeit. Ein paar Textpassagen:
'Und nun geht aus der Tatsache, dass das Dasein immer wurzelloser, das Wachsein immer angespannter wird, endlich jene Erscheinung hervor, die im Stillen längst verbreitet war und jetzt plötzlich in das helle Licht der Geschichte rückt, um dem ganzen Schauspiel ein Ende zu bereiten: die Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen. Es handelt sich hier nicht um etwas, das sich mit alltäglicher Kausalität, etwa physiologisch, begreifen ließe, wie es die moderne Wissenschaft selbstverständlich versucht hat. Hier liegt eine durchaus metaphysische Wendung zum Tode vor. Der letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus, als Menge; in diesem Gesamtwesen erlischt die Furcht vor dem Tode.
Das, was den echten Bauern mit einer tiefen und unerklärlichen Angst befällt, der Gedanke an das Aussterben der Familie und des Namens, hat seinen Sinn verloren. Die Fortdauer des verwandten Blutes innerhalb der sichtbaren Welt wird nicht mehr als Pflicht dieses Blutes, das Los, der Letzte zu sein, nicht mehr als Verhängnis empfunden. Nicht nur weil Kinder unmöglich geworden sind, sondern vor allem weil die bis zum äußersten gesteigerte Intelligenz keine Gründe für ihr Vorhandensein mehr findet, bleiben sie aus. (...) Wo Gründe für Lebensfragen überhaupt ins Bewusstsein treten, da ist das Leben schon fragwürdig geworden.'"
Bleiben wir gleich in den Jahren vor "Corona" und rufen uns einmal den faktischen Zustand von Kind, Familie und "Bildung" ins Gedächtnis. Über ein Jahrzehnt, von 2010 bis Anfang 2020, lautete der desaströse und bekannte (!) Befund zur nachfolgenden Generation:
Bereits jedes zweite Kind in Europa litt an – zumindest – einer chronischen Krankheit. Jedes vierte Kind brauchte irgendeine Therapie. Die vierthäufigste Todesursache unter den Erwachsenen lautete Krebs! – Und der ist längst auch bei Kindern im Vormarsch. In diesem Jahrzehnt, von 2010 bis 2020, starben jährlich x-fach mehr Kinder, wohlgemerkt, an Krebs, als in den Jahren 2020 bis 2022 an Corona oder welcher Viruserkrankung auch immer.
Im letzten Jahrzehnt der europäischen Nachkriegsordnung nahmen generell – wie schon zwei Jahrzehnte zuvor – bei Kindern und Jugendlichen schwere Kriminaldelikte, Drogen- und Alkoholkonsum, Stichwort "Komasaufen", massiv zu. Damit nicht genug: Bis zum 6. Lebensjahr eines Kindes waren bereits etwa 50 Prozent der Eltern in Trennung oder schon getrennt. Bis zum 10. Lebensjahr erlebten nur noch etwa 15 Prozent der jungen Menschen ihre Eltern als gemeinsames Paar im gemeinsamen Haushalt!
Bereits vor "Corona" lebte ein Drittel aller Kinder Deutschlands in einer sogenannten "Hartz-IV-Familie". Seit vielen Jahren ist in Deutschland/Österreich und vermutlich auch anderen europäischen Ländern eine Familie ab dem dritten Kind akut armutsgefährdet!
Die Kinderarmut nimmt seit Jahrzehnten zu, und zwar im "Doppelpack": Seit Ende der 1970er-Jahre sinken, von Deutschland ausgehend, in ganz Europa kontinuierlich die Geburtenraten, so kontinuierlich und drastisch, wie in keinem anderen Kulturkreis oder Kontinent.
War Deutschland Jahrzehnte eines der kinderärmsten Länder der Welt, liegt die Fertilitätsrate seit vielen Jahren auch in fast allen EU-27-Staaten unter der notwendigen Reproduktionsrate: Bei rund 1,5 Kindern pro Frau. Europa – und das ist seit Langem offiziell bekannt und dutzendfach publiziert – stand lange vor "Corona" schon vor einer demographischen Implosion. Am drastischsten neben Deutschland ist die Situation seit Jahren in Italien.
Um diesen Punkt des schleichenden demografischen Untergangs etwas zu veranschaulichen: Bei einer Gesamtbevölkerung von 81,3 Millionen gab es in Deutschland 2014 rund 8,1 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern unter 14 Jahren. Davon sind rund 4,3 Millionen Familien mit einem Kind, 2,9 Millionen mit zwei Kindern, und 867.000 mit drei und mehr Kindern, sogenannte Mehrkindfamilien.
Die Ein-Kind-Familie stellt in vielen europäischen Ländern die deutliche Mehrheit. Die Mehrkindfamilie ist zur Minderheit geworden. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt nur noch etwa 7 bis 8 Prozent! Tendenz seit Langem weiter sinkend. Dafür steigt ebenso seit Langem nicht nur die Zahl vor allem der Milliardäre, sondern auch der Autos und Haustiere. In Deutschland gab es "vor Corona" viermal so viele Fahrzeuge, das heißt 43,8 Millionen, und dreimal so viele Haustiere, circa 31 Millionen, wie Kinder. Während 2014 der Umsatz für Heimtierbedarf wie Futter und Zubehör bereits circa 4,44 Milliarden betrug, war schon jedes fünfte Kind in Deutschland armutsgefährdet.
Die Zahlen sind für Österreich frappant ähnlich. Bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 8,5 Millionen Einwohnern gab es 411.000 Ein-Kind-Familien, 269.000 Zwei-Kind-Familien und 81.000 Mehrkindfamilien. Eine kleine Differenz gab es lediglich bei der Anzahl von Fahrzeugen. In Österreich gab es etwa 7,5-mal so viele Fahrzeuge wie Kinder. Die Situation war/ist in vielen anderen europäischen Ländern nicht viel anders.
Kurz: Im letzten Jahrzehnt von "Old Europe", so Donald Rumsfeld und George Bush, machte der Anteil der Familie in Deutschland und Österreich nur noch rund 30 bis 35 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Der Anteil an Kindern und Jugendlichen betrug in diesen Ländern geringe 16 bis 18 Prozent der Gesamtbevölkerung! EU-27-weit sind es 18,9 Prozent. Und von den wenigen Kindern des angeblich reichen Europas lebt ein Drittel der Kinder in – teils schwerer – Armut! Während Europa also immer ärmer an Kindern wird, steigt kontinuierlich nicht nur das Vermögen der Milliardäre, sondern auch die Höhe der Staatsschulden! Sie liegt derzeit für die EU-27-Staaten insgesamt bei rund 13,2 Billionen Euro! In der gesamten Geschichte der Menschheit hatte die nachfolgende Generation noch nie eine so hohe Last an Staatsschulden und alten Menschen zu tragen! Von anderen globalen Konfliktfeldern ganz zu schweigen! Möglicherweise haben die Kinder der Slums von Mumbai bald eine bessere Zukunftsprognose als die Kinder Berlins, Paris, Wiens, Roms oder anderer Städte und Regionen Europas. Dieser Kontinent ist in sehr vielem gefährdet und zugleich hochgradig gefährlich! Von den USA einmal abgesehen, die aber nicht Gegenstand dieses Essays sind.
Last but not least: Nicht nur in Deutschland lag schon vor "Corona" die strukturelle Quote der Analphabeten bei rund 18 Prozent. – Nach Abschluss der Pflichtschulzeit, wohlgemerkt!
Ein kleiner, aber umso bitterer Anachronismus der abendländischen Geschichte und Kultur: Zu Beginn der sogenannten industriellen Revolution, also vor rund 200 Jahren, vor Beginn der Durchsetzung der totalen Massenbeschulung, war die Quote der Analphabeten genauso hoch wie in den vergangenen Jahren!
Nicht nur ein "totaler Krieg", sondern auch "Totalbeschulung" und "Totalbildung", von Kita bis Abitur, können einen Staat oder Kontinent in den Untergang führen.
Fassen wir den Befund des "letzten Jahrzehnts", von 2010 bis 2020, des im mehrfachen Sinne des Wortes alten Europas vor dem "Great Reset" zusammen:
Noch nie in der gesamten Geschichte der Menschheit – außerhalb von Kriegszeiten, Naturkatastrophen und tatsächlichen Seuchen wie beispielsweise die Pest – hatte ein ganzer Kontinent, eine "Kultur" so viele Erwachsene, Kinderlose und Alte auf der einen und so wenige Kinder auf der anderen Seite. Von "oben" nach "unten" drückt viel Masse und Macht. – Nicht nur in Fragen der Demographie!
Und die Wenigen ganz unten an der verkehrten Gesellschaftspyramide, die Kinder und Jugendlichen, weisen einen drastischen Befund in Psyche und Physis auf. – Ihr "stummer Schrei" wird schon lange nicht mehr gehört. Im "Abendland" wurden Kinder kollektiv zu Waisen mit Eltern und das sogenannte "Bildungssystem" zu einem Betreuungssystem degradiert.
Nein, nicht die kleine Gruppe der masochistisch-narzisstischen und zuweilen radikalen Gruppe der "Klimakleber", die sich in Pseudoheroismus selbst so tituliert, ist die "letzte Generation". – Irrtum!
Die Personengruppe, die tatsächlich oder zwangsläufig fortan als "letzte Generation" zu definieren sein wird, ist die große Mehrheit der derzeit 35- bis 65-Jährigen! Sie sind es, die zumindest seit über einem Jahrzehnt alles zu Grabe tragen: Handwerk, Kunst, Natur- und generell Bewusstsein, Humanismus, universelle Werte, Verbindlichkeit, wahre (Menschen-)Bildung und Würde, Achtung vor allem Lebendigen, kurz: europäische Kultur.
Eines zeigt die Geschichte dieses Planeten hundertfach: Kein einziger "Klimawandel" kann so viel nachhaltige Zerstörung und menschliches Leid bringen, wie ein "Kulturwandel". – Auf den Zusammenbruch oder auch nur Niedergang einer Kultur folgte zuweilen die Barbarei. Die große Mehrheit der "letzten Generation", der 35- bis 65-Jährigen, hat nichts aus der Geschichte gelernt! Sie ist hochgradig entwurzelt, entfremdet, narzisstisch, normopathisch, egoistisch und jedenfalls eine der empathielosesten seit Langem. Sie ist längst trans-humanistisch!
Nahezu jeder einzelne der 35- bis 65-Jährigen hat, um auf das obige Zitat von Oswald Spengler zurückzukommen, keine Angst mehr, der Letzte zu sein. Dieser seit Jahrzehnten im verborgenen gedeihende Selbstzerstörungstrieb der großen Masse und Mehrheit "Erwachsener" entlud sich 2020 bis 2022 geradezu explosionsartig an der kleinen, hilflosen und seit Jahrzehnten ohnehin schon geschwächten Gruppe der nachfolgenden Generation. Im Namen der sogenannten "Corona-Schutzmaßnahmen" fand in vielen, vorrangig westlichen Ländern die größte kollektive Kindesmisshandlung und Nötigung aller bisherigen Kulturepochen statt. Erstmals in der Menschheitsgeschichte wurde der Kinderschutz pervertiert in einen Schutz vor Kindern!
Ab nun hieß es nicht mehr, Kinder müssten vor Übergriffen, Misshandlungen oder generell dem Fehlverhalten von Erwachsenen geschützt werden, sondern die Erwachsenen vor Kindern, denn sie seien virale Lehrer-, Opa- und Oma-Mörder. So viel Irrationalität und vor allem Pathologie ist bisher nicht einmal Autoren der Genres Science-Fiction und Horror eingefallen!
Halten wir kurz inne und fest: Die Orwellschen Parolen "Krieg ist Frieden", "Freiheit ist Sklaverei" und "Unwissenheit ist Stärke" wurden ab 2020 durch reales politisches und gesellschaftliches Handeln um folgende Parolen erweitert: Unglück ist Glück! Gesund ist krank! Kind ist Gefahr! Kindern wurde ohne jegliche evidenzbasierte wissenschaftliche Datengrundlage vielerorts ganze zwei Jahre lang buchstäblich der Atem geraubt, durch Maskenzwang. Atem ist Leben!
Noch im Verborgenen, tief unten im kollektiven Unterbewussten lauernd, könnte die abschließende Parole der abendländischen Kultur lauten: Tod ist Leben!
Denn: Obwohl spätestens ab Herbst 2020 der Mehrheit der "letzten Generation", vor allem den "gebildeten" Erwachsenen wie Schul- und Universitätsbediensteten – oder auch Akademiker genannt – bewusst war, dass Kinder und Jugendliche vom sogenannten Virus SARS-CoV-2 absolut nicht betroffen sind, wurde in Staaten wie beispielsweise Deutschland und Österreich fast die ganze nachfolgende Generation zu einer experimentellen Gen-Injektion namens mRNA-Impfung gedrängt und genötigt. Und nun erkranken oder sterben sie "plötzlich und unerwartet". – Vor allem die wenigen noch gesunden Jungen des alten Europas! Wenn in den 1960er Jahren bis zur Mitte der 1970er Jahre die gleiche "Virus-Impf-Heil-Nummer" wie die der Jahre 2020 bis 2022 an Jugendlichen, also 18- bis 28-Jährigen, versucht worden wäre, hätten die Straßen und Universitäten gebrannt!
Eines braucht die "letzte Generation", die der 35- bis 65-Jährigen, wirklich nicht: stolz zu sein auf die konformistischste Jugend seit beinahe fünf Jahrzehnten! Eine Gesellschaft, in der die Jugend nicht mehr hinterfragt, nicht aufbegehrt und sich den "Alten" zuerst einmal widersetzt, sondern stattdessen blind gehorcht, so eine Gesellschaft ist wahrlich vergreist, an ihr Lebens-Ende gekommen.
Rufen wir uns noch einmal den Befund Kind/Jugend/Familie vor der großen Massenpsychose Namens "Corona" in Erinnerung:
2010 bis 2020: Noch nie in der gesamten Geschichte der Menschheit war in einem Kulturkreis beziehungsweise Kontinent der Anteil der Kinder/Jugend gegenüber den Erwachsenen/Alten so gering und war der physische/psychische Befund der unter 20-Jährigen so alarmierend samt den Zukunftsprognosen dieser Personengruppe. Und dennoch wird diese kleine Gruppe Menschen, die nachfolgende Generation, in einem ungeheuerlichen Kraftakt und beispiellosem historischem Ausmaß, kollektiv in Physis und Psyche misshandelt, missbraucht, genötigt!
Die Ursachen für dieses umfassende politische und gesellschaftliche Versagen sind mannigfach: Die große Gruppe der Erwerbstätigen, Unbeschäftigten wie auch der Armen und Alten befand sich schon vor 2020 in einer Gesellschaftsordnung folgenden Charakters: Zerstörte Öffentlichkeit bei gleichzeitig größtmöglicher Vereinzelung der Individuen. Ein Konglomerat, vor dem schon vor Jahrzehnten die Politik-Theoretikerin und Totalitarismus-Forscherin Hannah Arendt wiederholt warnte!
Eine der verheerendsten Entwicklungen vollzog sich in den letzten 20 Jahren: Speziell Kinder und Jugendliche verschwanden fast vollständig aus dem öffentlichen und somit sichtbarem Raum. Im Namen von "Arbeit und Konsum" verbringen 85 bis 99 Prozent der Kinder vom ersten bis zum 18. Lebensjahr ihre Zeit in staatlichen Betreuungsreservaten, namens Krippe, Kita, Grund- und sonstigen Schulen. Ganztägig, wohlgemerkt!
Eine weitere Ursache hat der Historiker Philipp Blom in seinem 2017 erschienen Essay "Was auf dem Spiel steht" benannt:
"Die Menschen in der reichen Welt wollen nur, dass die Gegenwart nie endet. (...) Kaum jemand in der reichen Welt glaubt noch ernsthaft, dass es den eigenen Kindern besser gehen wird, dass harte Arbeit belohnt wird, dass Politiker im Interesse ihrer Wähler handeln wollen oder können, dass die Menschheit ein besseres Morgen erwartet. – Also lieber keine Veränderung. – So wird es zum höchsten Ziel, den Status quo zu erhalten."
Eine der Hauptursachen, die das große kollektive Versagen der letzten Jahre, von 2020 bis 2022, ermöglichte, hatte bereits vor über 100 Jahren der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche erkannt und so benannt: "Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: 'Ich, der Staat, bin das Volk'."
Wir sollten unseren Kindern, den wenigen Nachfolgenden Europas, vor allem eines in die Geschichts- und gleich auch Kinderbücher schreiben: Die größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte erfolgten in den letzten 120 Jahren nicht in zivilem Ungehorsam, sondern in zivilem Gehorsam! Gefährlicher und zerstörender als alles andere – für Kultur, Natur und Mensch – ist das westliche "Bildungssystem" der letzten rund 200 Jahre.
Abschließend noch einmal zu Oswald Spengler und seinem epochalem Werk "Der Untergang des Abendlandes". Ein in den letzten Jahrzehnten ignoriertes und gegenwärtig pikantes Detail seines Werkes: Nach dem Untergang des Abendlandes, der christlich-europäischen Kultur, sieht er den Aufstieg der russischen Kultur. Angesichts des Kriegs in der Ukraine seit 2014, diesem amerikanischen Stellvertreterkrieg, Ukraine gegen Russland mit europäischer und primär deutscher "Unterstützung", könnte sich Spenglers Prophezeiung doch noch erfüllen. Von der Leyen, Baerbock und Konsorten Ruf nach einer "Vernichtung Russlands", das Europa keinerlei Schaden zufügte, wird sich nicht erfüllen. An einem "Krieg gegen Russland" sind zuvor schon andere größenwahnsinnige und männliche Führer dieses Kontinents, von Napoleon bis Hitler, gescheitert. Umgekehrt wird der Todesstoß Europas auch nicht durch Russland erfolgen. Die Gefahr für das "Abendland" lauert von innen, das heißt durch eine demographische Implosion et cetera, und von Westen, jenseits des großen Teichs.
Der deutsche Lyriker Paul Celan veröffentlichte 1947 das später berühmt gewordene Gedicht "Todesfuge". Darin, wiederkehrend, der Satz: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland."
In spätestens zehn Jahren werden nicht nur Poeten diesen Satz modifizieren und vielleicht so variieren: Der Tod ist ein deutsch-amerikanischer Meister. Sein Firmenname: BioNTech/Pfizer. Die vollstreckenden Personen waren: …
1959 schrieb die österreichische Lyrikerin Ingeborg Bachmann: "Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar."
Jedoch Jahrzehnte zuvor erkannte und benannte die Italienerin Maria Montessori das ursächlichste, am weitesten zurückreichende und letztlich einzig wahre Drama der abendländischen Kultur und Ursache für ihren Untergang: "Alle unsere Irrtümer übertragen wir auf unsere Kinder, in denen sie untilgbare Spuren hinterlassen."
Zuerst wurde der Beitrag auf der Medienplattform "Manova" am 3. Februar 2023 (inklusive Quellen und Anmerkungen) veröffentlicht.
Michael Hüter, Jahrgang 1968, studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Salzburg und veröffentlichte mehrere Bücher zum Thema Kinder. Der Autor ist Vater von drei Kindern.
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