Jetzt auch die Masterarbeit? Plagiatsvorwürfe gegen Ex-Staatssekretär Patrick Graichen
Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Staatssekretär Patrick Graichen hören nicht auf. Nur wenige Tage nach seiner Entlassung am 17. Mai berichtete die Bild über mögliche Plagiate in Graichens Doktorarbeit. Graichen wies die Vorwürfe zurück, veranlasste aber die Überprüfung seiner Doktorarbeit durch die verantwortliche Universität Heidelberg.
Der Luxemburger Plagiatsprüfer Jochen Zenthöfer, der Graichens Arbeit im Auftrag der Bild untersuchte, sprach unterdessen von einem "eindeutigen Täuschungsmuster". Die Überprüfung durch die Universität Heidelberg ist aber noch nicht abgeschlossen.
Plagiatsprüfer Weber: "Pionier des Netzplagiats"
Nun stehen jedoch auch mögliche Plagiate in Graichens Masterarbeit im Raum, die er an der Universität von Cambridge in Großbritannien eingereicht hatte und für die ihm 1996 der Titel "Master of Philosophy" verliehen worden war. So dokumentiert der österreichische Plagiatsprüfer Stefan Weber auf seinem Weblog Plagiatsgutachten gleich mehrere Stellen aus Graichens Masterarbeit.
Weber geht laut eigener Angabe davon aus, dass sich Graichen, da sowohl seine Doktorarbeit als auch seine Masterarbeit selbst ins Netz stellte, "seiner Sache verdammt sicher gewesen sein" dürfte, und bezeichnet ihn sogar als einen "Pionier des Netzplagiats".
Sollte sich der Vorwurf erhärten, hätte Graichen unter Umständen nicht einmal eine Zulassung zum Schreiben seiner Doktorarbeit an der Universität Heidelberg erhalten dürfen. Eine Stellungnahme Graichens liegt bislang nicht vor.
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